
William Dountio, Rafael Behr, Lukas Wittland und Torsten Seiler (v.l.) diskutierten beim Live-Talk am Mittwoch (17. August) um 19 Uhr über den Tod des 16-jährigen Mouhamed D. Er war am Montag (8. August) durch Schüsse aus einer Maschinenpistole der Polizei getötet worden. © Montage RN
Todesschüsse auf Mouhamed D.: Polizei in der Kritik – der Live-Talk im Video
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Polizei-Schüsse haben Mouhamed D. (16) in Dortmund getötet - und eine Debatte über Polizeigewalt entfacht. Wir diskutierten mit einem Betroffenen, einem Polizisten und einem Forscher. Hier können Sie die Veranstaltung im Live-Video ansehen.
Der Tod des 16-jährigen Mouhamed D. hat die Menschen in Dortmund und weit darüber hinaus erschüttert. Er starb am Montag (8. August) bei einem Polizeieinsatz in der Nordstadt, getroffen von fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole.
Seit diesem Tag gibt es heftige Diskussionen über diesen Polizeieinsatz. Das ist der Anlass für unseren Live-Talk: „Todesschüsse auf Mouhamed: Polizei in der Kritik“ haben wir ihn überschrieben. Hier gibt es das Video, in dem Sie die vollständige Debatte anschauen können:
Die Fragen zu dem Fall sind brisant: Warum musste Mouhamed D. sterben? Kann ich der Polizei noch vertrauen? Ist die Kritik an der Polizei gerechtfertigt? Ist es richtig, dass die Nachbardienststelle in Recklinghausen den Fall untersucht? Was ist schief gelaufen und was können Polizistinnen und Polizisten aus diesem Einsatz für andere Extremlagen lernen?
Dazu diskutierten folgende Experten über den fürchterlichen Tod von Mouhamed D. und die Folgen:
William Dountio ist Mitglied beim afrikanischen Bündnis in Dortmund. Er ist Bildungs- und Kulturreferent für unterschiedliche Vereine, Sprecher für die afrikanische Community in Dortmund und Basketball-Trainer beim SV Derne. Er zählt zu denen, die nach dem Tod von Mouhamed D. Proteste und Demos organisiert haben, bei denen er die Aufklärung des Falls gefordert hat. Er hat selbst schon negative Erfahrungen bei Kontrollen durch die Polizei gemacht.
Torsten Seiler ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Dortmund. Er kennt die Nordstadt, in der es zu den tödlichen Schüssen kam, aus eigener Anschauung. Von 2006 bis 2010 war die Inspektion, in der er seinerzeit Dienst getan hat, auch für die Nordstadt zuständig. Er wehrt sich gegen die harsche Kritik, die nach dem Tod von Mouhamed D. auf die Polizei einprasselt.
Rafael Behr lehrt als Professor für Polizeiwissenschaften Kriminologie und Soziologie an der Akademie der Polizei in Hamburg. Er gilt als einer der führenden Polizeiforscher. Er hat die Umstände, die zum Tod des 16-jährigen Mouhamed D. in Dortmund führten, so weit das derzeit schon möglich ist, analysiert.
Lukas Wittland arbeitet nach journalistischen Stationen in München und Berlin seit 2021 als Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Er war nach dem Tod von Mouhamed D. als Reporter mehrfach am Ort des Geschehens, hat mit vielen Menschen gesprochen, Fakten recherchiert und in zahlreichen Beiträgen über den Fall berichtet.
Ulrich Breulmann aus unserem Investigativ-Team moderierte den Live-Talk.
Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.
