Am Dortmunder Landgericht ist der Prozess um den Mord an einem Libanesen in Oestrich fortgesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten aus Marl vor, im April 2022 den Ex-Mann seiner neuen Freundin erstochen zu haben.
Insgesamt erlitt das Opfer damals elf Stichverletzungen. Die Tat ereignete sich in der Wohnung der Schwester des Mannes. Alle Rettungsmaßnahmen der Ärzte blieben erfolglos.
Wohnung der Schwester
Der Angeklagte bestreitet nicht, in jener Nacht zusammen mit zwei Komplizen am Tatort gewesen zu sein. Er behauptet jedoch, die tödlichen Stiche habe einer seiner Begleiter ausgeführt. Diese Eskalation sei im Vorfeld nicht abgesprochen gewesen.
Die Richter hatten zuletzt durchblicken lassen, dass am Ende des Prozesses tatsächlich keine Verurteilung wegen Mordes stehen könnte. „Wir sind nicht dazu da, unbedingt eine Verurteilung herbeizuführen“, hatte der Vorsitzende Richter erklärt.
Eskalation nicht abgesprochen
Auf die angekündigten „rechtlichen Hinweise“ lassen die Richter indes weiter warten. Daher ist noch unklar, was den Angeklagten auch erwarten könnte.
Von Mord über Totschlag, bis hin zu Körperverletzung mit Todesfolge oder sogar einem Freispruch ist jetzt alles möglich.
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