Richter kritisiert „chaotische Beweisaufnahme“ bei Mord in Dortmund Hoffnung für Marler Angeklagten

Richter: „Chaotische Beweisaufnahme“ nach Mord in Dortmund
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Im Prozess um die tödliche Messerattacke auf einen Libanesen in Oestrich haben die Richter „einige rechtliche Hinweise“ angekündigt. Gleich mehrere Sätze des Vorsitzenden Thomas Kelm ließen dabei aufhorchen.

Die Staatsanwaltschaft hat einen 31-jährigen Mann aus Marl wegen Mordes angeklagt. Er soll im April 2022 den Ex-Mann seine Freundin erstochen haben. Bei der Tat wurde er angeblich von zwei maskierten Komplizen begleitet.

Zwei maskierte Komplizen

Der Marler bestreitet jedoch vehement, der Messerstecher gewesen zu sein. In seiner Erklärung vor Gericht hat er zwar eingeräumt, dass er in der fraglichen Nacht am Tatort war. Die Bluttat habe jedoch einer seiner Begleiter verübt.

Richter Thomas Kelm äußerte jetzt seinen Unmut über die „chaotische Beweisaufnahme“, die schon mit der ersten polizeilichen Zeugenvernehmung angefangen habe. „Die Aussagen gehen wirklich hin und her“, sagte er.

Keine Regung bei Angeklagtem

Kelm deutete an, dass die Kammer aktuell noch nicht ganz einig sei. Dennoch werde man dem Angeklagten demnächst mitteilen, wie man sein Handeln noch rechtlich bewerten könne.

Dabei sagte der Vorsitzende sogar: „Wir sind als Kammer ja nicht dazu da, unbedingt eine Verurteilung herbeizuführen.“ Der Angeklagte nahm auch diesen Satz ohne Regung zur Kenntnis.

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