Gerichtsprozess um erstochenen Libanesen Angeklagter: „Ich will zurück zu meinen Kindern“

Libanese erstochen: „Ich will zurück zu meinen Kindern“
Lesezeit

Nach mehrwöchiger Pause ist am Dortmunder Landgericht der Prozess um den gewaltsamen Tod eines Libanesen in Oestrich fortgesetzt worden. Dem Angeklagten aus Marl wird vorgeworfen, das Opfer im April 2022 in der Wohnung von dessen Schwester erstochen zu haben.

Der Marler behauptet jedoch, dass nicht er, sondern einer seiner damals maskierten Begleiter für die tödlichen Stiche verantwortlich gewesen sei. Der Auseinandersetzung sei ein langer Streit zwischen den beiden libanesischen Familien vorausgegangen.

Langer Familienstreit

Unterstützung erhielt der Angeklagte jetzt von einem Zeugen. Der Mann sagte aus, ein Bruder des Getöteten habe ihm erzählt, dass er wisse, dass der Angeklagte nicht der wahre Täter sei. Im Gegenteil: Der Marler habe sogar noch versucht, seinen Begleiter aufzuhalten, als dieser mit einem Messer auf das spätere Opfer losging.

Die beiden Verteidiger Christian Simonis und Arabella Pooth stellten im Anschluss an die Zeugenaussage sofort den Antrag, den Angeklagten aus der Untersuchungshaft zu entlassen.

Der Angeklagte schloss sich dem natürlich an. „Ich sitze seit 20 Monaten in Haft und weiß, dass ich hier nicht hingehöre“, sagte er den Richtern. „Es reicht jetzt, ich will zurück zu meinen Kindern.“

Libanese aus Marl in Dortmund erstochen: „Kann sein, dass es zu einer Blutrache-Aktion kommt“

Libanese brutal getötet: Prozess geht weiter - die Nachfragen werden immer abstruser

Libanese brutal erstochen: Vor Gericht könnte es noch zu einer Überraschung kommen