Mehr als eineinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Libanesen aus Marl in Dortmund-Oestrich hat das Schwurgericht am Donnerstag (26.10.) noch einmal die Rechtsmedizinerin vernommen. Die 59-jährige Ärztin hatte den Leichnam des Opfers am Tag nach der Bluttat obduziert.
Dass sie dabei insgesamt elf Stich- und Schnittverletzungen festgestellt und dokumentiert hatte, hatte die Medizinerin schon bei ihrer ersten Befragung vor einigen Monaten erklärt.
Diesmal hatten aber vor allem der Angeklagte und seine Verteidigerin Arabella Pooth noch andere Fragen.
Angeklagter hat Fragen
Der ebenfalls aus Marl stammende Angeklagte ist Rechtshänder, glaubt aber, dass die Messerstiche zweifellos von einem Linkshänder verübt worden sein müssen. Das würden die dokumentierten Einstichkanäle zeigen, sagt er.
Die Zeugin und Sachverständige wollte sich darauf allerdings überhaupt nicht einlassen. „Es war ein sehr dynamisches Kampfgeschehen. Niemand kann sagen, in welcher Hand der Täter das Messer hielt“, sagte die 59-Jährige.
Sachverständige widerspricht
Die Ärztin ging sogar noch einen Schritt weiter und erklärte, dass diese Aussage nicht nur für den vorliegenden Fall, sondern im Grunde immer gelte. „Ich wüsste nicht, wie man das seriös feststellen sollte“, sagte sie.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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