Letztes Grundstück am Phoenix-See wird bebaut Prominenter Mieter für Prachtbau steht fest

Letztes Grundstück am Phoenix-See wird bebaut: BIG zieht in den Neubau
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Das letzte Puzzlestück wird jetzt in die Architekturlandschaft am Phoenix-See in Hörde eingefügt. Auf dem letzten noch freien Grundstück wurde am Dienstag (8.8.) der Grundstein für ein modernes Bürohaus gelegt.

Am Südtor auf der Ecke Hörder Phoenixseeallee/Hörder-Bach-Allee baut die Dortmunder Bauunternehmung Freundlieb direkt vor dem Parkhaus für den eigenen Bestand. 7800 Quadratmeter Bürofläche werden geschaffen. Was lange vorbereitet wurde, wird jetzt umgesetzt. „Wir haben uns viel Zeit gelassen“, sagte Michael Freundlieb während der Grundsteinlegung.

Die ausgeruhte Vorgehensweise hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn vor zwei Monaten wurde ein Mietvertrag mit einem prominenten Dortmunder Unternehmen geschlossen, das hier einziehen wird. Die Krankenkasse „BIG direkt gesund“ wird ihren Standort am U-Turm in der Innenstadt verlassen und von der Rheinischen Straße 1 zum Phoenix-See wechseln. 7400 der 7800 Quadratmeter wird sie belegen.

Geothermie und Photovoltaik

„Wir bauen damit nun schon zum zweiten Mal für die BIG“, sagte Michael Freundlieb. Auch die derzeitige Hauptverwaltung am U-Turm wurde vor 15 Jahren von seiner Bauunternehmung errichtet. Damals allerdings für die Investmentgesellschaft Hannover Leasing, die jetzt vor der Aufgabe steht, einen Nachmieter für die Krankenkasse zu finden. Erste Anfragen soll es schon geben.

Zeit bleibt noch bis zum Herbst 2025. Dann soll der Neubau am Phoenix-See fertig sein und die BIG mit ihren 670 Beschäftigten einziehen können. Michael Freundlieb und Architekt Jörg Preckel vom Büro P/E/P aus Münster gehen davon aus, dass das fünfgeschossige Gebäude in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen wird.

So soll das fünfgeschossige Bürohaus am Südtor des Phoenix-Sees in Dortmund nach seiner Fertigstellung aussehen. Die Krankenkasse BIG direkt möchte hier im Herbst 2025 als Mieter einziehen.
So soll das fünfgeschossige Bürohaus am Südtor des Phoenix-Sees nach seiner Fertigstellung aussehen. Die Krankenkasse BIG direkt möchte hier im Herbst 2025 als Mieter einziehen. © Skizze Freundlieb/PEP

Als wohl erstes Gebäude in Dortmund und auch als eines der ersten Gebäude bundesweit soll es durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) eine Zertifizierung im Gold Standard erhalten, zudem den Effizienzhaus-Standard 40 erfüllen und zusätzlich noch das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) der Bundesregierung bekommen. „In Deutschland gibt es bislang nur sehr wenige Gebäude, die diese Anforderungen erfüllen“, so Architekt Jörg Preckel.

Eine Geothermie-Bohrung wurde kurz vor der Grundsteinlegung schon in die Erde gebracht. Das Bürohaus, das eine Natursteinfassade erhalten wird, wird über einen Mix aus einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Wärme und Kälte versorgt. Außerdem kommt eine Photovoltaikanlage aufs Dach mit einer voraussichtlichen Leistung von 97 Kilowatt-Peak.

20 Objekte angeguckt

„Wir haben uns mehr als 20 Objekte in Dortmund angeguckt. Hier haben wir sofort gesagt: das isses. Auch in der wirtschaftlichen Betrachtung hat sich das Südtor mit dem Abstand von mehreren Millionen Euro gegenüber Platz 2 durchgesetzt“, sagte BIG-Vorstandsvorsitzender Peter Kaetsch. Am U-Turm laufe der Mietvertrag bald aus und man habe sich wegen eines inzwischen geringeren Platzbedarfs und sich verändernder Büroarbeitsbedingungen einen neuen Standort gesucht. Dabei habe eins immer festgestanden: „Wir bleiben in Dortmund.“

Das wusste denn auch Wirtschaftsförderin Heike Marzen zu würdigen und lobte das Bekenntnis der BIG zum Standort Dortmund. „Der Grundstein, der für ihre künftige Hauptverwaltung gelegt wird, ist gleichzeitig der Schlussstein für die Entwicklung des Phoenix-Sees“, sagte sie und erinnerte an den gewaltigen Strukturwandel, der hier 2001 mit der Stilllegung des einstigen Stahlwerks begann.

Wirtschaftsförderin Heike Marzen würdigte das Bekenntnis der BIG-Krankenkasse zum Standort Dortmund. Die Ansiedlung unterstreiche, dass der Phoenix-See nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern auch ein modernes Gewerbegebiet sei.
Wirtschaftsförderin Heike Marzen würdigte das Bekenntnis der BIG-Krankenkasse zum Standort Dortmund. Die Ansiedlung unterstreiche, dass der Phoenix-See nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern auch ein modernes Gewerbegebiet sei. © Schütze/BIG direkt

Das Städtebauprojekt Phoenix-See wurde 2005 die größte Baustelle Europas. Fünf Jahre später wurde der Phoenix-See im Beisein von US-Schauspieler Larry Hagman, der J.R. Ewing in der Serie „Dallas“ spielte, geflutet. „Heute“, so Heike Marzen, „ist der Phoenix-See nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern, wie die BIG-Ansiedlung unterstreicht, auch ein modernes Gewerbegebiet mit rund 200 Firmen und etwa 2000 neuen Arbeitsplätzen.“

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