Auf dem Schulhof der Förderschule in Dortmund Wambel ist es gespenstisch still. Wo normalerweise Schüler ihre große Pause genießen, weht an diesem Dienstagmittag nur der Wind das Laub über den Platz. Die Tür zum Sportplatz ist abgeschlossen. An der Tür steht der Hinweis „Videoüberwacht“.
Eigentlich ein friedlicher Ort. Am Dienstag jedoch berichtete die Dortmunder Polizei, auf dem Schulgelände die Leiche eines 65-jährigen gefunden zu haben. Über den genauen Fundort und den aufgefundenen Zeitraum machte Sprecherin Nina Kupferschmidt keine weiteren Angaben. Auf dem Schulhof selbst ist beim Besuch vor Ort nichts zu sehen, was auf den Fund hindeutet.
Ein Mitarbeiter der EDG-Müllentsorgung ist von der Nachricht ebenfalls überrascht. Er selbst habe in den frühen Morgenstunden mehrere Mitarbeiter der Stadt gesehen, berichtet er im Gespräch. Diese waren offenbar gerade dabei, den Schulhof zu säubern - in den Ferien keine ungewöhnliche Sache.
Allerdings fällt dem EDG-Mitarbeiter auf, dass am Rand des nördlichen Spielplatzes durchgeweichte Burgerschachteln liegen, der gesamte Hof ist zudem von Laub bedeckt. Sauber sieht anders aus. Also wohl doch keine gewöhnliche Reinigung...
Die Sendstraße, an der die Förderschule liegt, befindet sich in direkter Nähe zum Wald. Die meisten Passanten sind am Dienstagmittag mit ihren Hunden hier. Auf den Leichenfund angesprochen, sind viele überrascht. Eine ältere Dame ist besonders schockiert. „Mir ist nichts aufgefallen, ich komme hier jeden Morgen um 7:30 Uhr mit dem Hund hier vorbei“, berichtet sie. Eine Leiche? Nein, sie habe nichts bemerkt in den letzten Tagen.

Über die weiteren Hintergründe des Fundes kann die Polizei am Dienstag nur wenige Angabe machen. „Wir haben eine Obduktion angeregt, um die Todesursache bestimmen zu können“, sagt Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt. Dies sei aber Aufgabe der Staatsanwaltschaft.
Was bisher bekannt ist: Der 65-Jähriger war im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung gesucht worden, weil er als vermisst galt. Er war als „teilweise verwirrt und schlecht zu Fuß“ beschrieben worden.
Zuletzt gesehen worden sei er demnach im Knappschaftskrankenhaus in Brackel. Der Betroffene habe kein Mobiltelefon mit sich geführt und seine Geldbörse befinde sich ebenfalls zuhause, teilte die Polizei schon im Rahmen der Fahndung mit, und: „Er verfügt über keine finanziellen Mittel“.
Die Schule selbst sagt nichts zu dem traurigen Fund. Weder das Büro der Schule noch der Hausmeister konnten auf Nachfrage etwas beitragen.
Video unter rn.de/dortmund-nordost
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