Kay Fräder ist sauer auf die LEG: Die Dach-Sanierung von "Friedchens Bahnhof" sei mit ihm terminlich nicht abgesprochen.

Kay Fräder ist sauer auf die LEG: Die Dach-Sanierung von „Friedchens Bahnhof“ sei mit ihm terminlich nicht abgesprochen. © Uwe von Schirp

Ärger um Dach-Sanierung: Dortmunder Gastronom erteilt Handwerkern Hausverbot

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Erst ein Gerüst, der Notausgang blockiert, dann Dachdecker vor der Tür. Ein bekannter Dortmunder Gastronom fühlt sich von seinem Vermieter nicht informiert – und erteilt Handwerkern Hausverbot.

Huckarde

, 04.10.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kay Fräder steht auf den Stufen zu seinem Restaurant. Er beobachtet Dachdecker, die leere Schuttcontainer für den Abtransport vorbereiten und einen Baukran abrüsten. Hinter Kay Fräders Rücken demontiert ein Gerüstbauer Teile eines Baugerüsts. Die Handwerker räumen an diesem Dienstagmorgen (4.10.) zusammen.

Der Inhaber von „Friedchens Bahnhof“ in Dortmund-Huckarde hat ihnen Haus- und Platzverbot erteilt. Kay Fräder ist stinksauer – nicht auf die Gerüstbauer und Dachdecker. Er ist sauer auf die LEG, von der er das Restaurant im alten Bahnhofs-Gebäude gepachtet hat. „Eine ziemlich chaotische Situation hier heute früh“, sagt der Bauführer des Bedachungsunternehmens.

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Kay Fräder schwante schon am Freitag (30.9.) nichts Gutes. Da bekam er einen Brief der LEG, in dem sie die Bauarbeiten für diesen Dienstag angekündigt habe, berichtet er. Sauer sei er schon am Mittwoch gewesen. „Da stand plötzlich dieses Gerüst vor dem Haus.“ Ohne Ankündigung, wie er sagt. Mehr noch: Das Gerüst blockierte einen Notausgang.

Anwalt eingeschaltet

„Das Dach muss gemacht werden, es regnet schon seit drei Jahren durch“, räumt der TV-bekannte Gastronom ein. Das denkmalgeschützte ehemalige Bahnhofsgebäude solle auch neue Fenster bekommen. Da gebe es noch Abstimmungsbedarf. Mit der LEG habe er aber vereinbart, dass die Sanierungsarbeiten nur in Absprache stattfinden.

Fräder sprach den Handwerkern ein Haus- und Platzverbot aus - und ließ die Dachdecker den Bauplatz räumen.

Fräder sprach den Handwerkern ein Haus- und Platzverbot aus – und ließ die Dachdecker den Bauplatz räumen. © Uwe von Schirp

An diesem Dienstagmorgen bekam Kay Fräders Ärger weiteren Zündstoff. Der Bauleiter habe ihm erklärt, für die Arbeiten am Dach müsse der Lüftungskamin der Küche und auch die Bedachung des Biergartens abgebaut werden.

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Ohne Lüftungsschacht in der Küche und ohne Notausgang könne er „den Betrieb nicht mehr weiterführen“. Jetzt sei das Geschäft gerade wieder gut angelaufen. Wegen Corona hatte Fräder das Restaurant ab Januar für drei Monate und im Vorjahr für sieben Monate geschlossen. Wie es nun weitergeht? „Das läuft jetzt über meinen Rechtsanwalt weiter“, erklärt er.

Material-Lieferung verzögerte sich

Die LEG-Pressestelle korrigiert auf Anfrage unserer Redaktion Teile von Fräders Darstellung, räumt aber auch Abstimmungsprobleme ein. Bereits am 15. August habe die LEG Fräder per Anschreiben informiert, dass für Oktober der Gerüstaufbau für die Dachsanierung und weitere Maßnahmen geplant seien.

Am 22. September habe es weitere Informationen gegeben. „Zudem hat die LEG in Telefonaten mit einem Vertreter des Mieters die Baumaßnahmen telefonisch angekündigt“, heißt es in der Stellungnahme an unsere Redaktion. „Die LEG war hier in ständigem Austausch mit dem Mieter der Gewerbeeinheit.“

Weiteres Ärgernis: Für die Sanierungsarbeiten soll auch die Bedachung des Biergartens abgebaut werden.

Weiteres Ärgernis: Für die Sanierungsarbeiten soll auch die Bedachung des Biergartens abgebaut werden. © Uwe von Schirp

Am 26. September habe die LEG Fräder noch einmal über den Start der Bauarbeiten am 4. Oktober und den vorangehenden Gerüstbau informiert. Das Unternehmen bedauere, dass eine frühere Benachrichtigung nicht möglich war, wofür sie sich ausdrücklich entschuldige. „Für das denkmalgeschützte Gebäude mussten schwer zu beschaffende Materialien für die Dachsanierung angefordert werden, deren Anlieferung sich verzögerte“, schreibt die Pressestelle.

Arbeiten außerhalb der Öffnungszeiten

„Wir haben die Dachsanierung zudem so schonend wie möglich geplant, sodass der Betrieb der Gaststätte durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt wird.“ Es werde nur an Ruhetagen und außerhalb der Öffnungszeiten gearbeitet.

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Eine Abstimmung zu einer Übergangslösung für die Entlüftung der Küche habe bedauerlicherweise noch nicht stattgefunden. „Dafür entschuldigen wir uns.“ Mit den Baumaßnahmen werde erst wieder begonnen, wenn eine Lösung zusammen mit dem Mieter gefunden sei.

Die LEG habe erst am Dienstag (4.10.) erfahren, dass das Gerüst den Notausgang des Restaurants blockiere. Sie habe „unverzüglich Anpassungsarbeiten in Auftrag gegeben, sodass der Notausgang nun wieder frei zugänglich ist.“ Bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin will die LEG das weitere Vorgehen mit allen Parteien klären.