Stark angefangen und stark nachgelassen – so könnte man den Sommer im Jahr 2023 in Dortmund wohl zusammenfassen. Vier Gastronomen, die Biergärten betreiben und auf gutes Wetter angewiesen sind, ziehen nach einem durchwachsenen Sommer Bilanz.
Stadtstrand im Westfalenpark

„Aufgrund des Wetters heute leider geschlossen“, dieser Satz findet sich so oder so ähnlich häufig auf der Facebook-Seite des Stadtstrands im Westfalenpark. „Der Anfang des Sommers war gut, dann ging es nur noch bergab“, bilanziert Inhaber Patrick Lorenz. „Leben können wir davon nicht.“ Zum Glück sei er auch als Schausteller aktiv. Mit dem Biergarten habe man auf ein Beigeschäft gehofft. Die Rechnung sei nicht aufgegangen.
Auch die Personalsituation sei über den Sommer hinweg immer schlechter geworden. Motiviertes Personal zu finden, sei schwierig. „Es macht keinen Spaß mehr.“ Man habe nur noch am Wochenende geöffnet, sagt Lorenz. „Aber wir geben nicht auf, wir machen weiter.“
Café Erdmann im Westpark

„Es steht und fällt mit dem Wetter“, konstatiert auch Klaus Erdmann, der Wirt des Café Erdmann im Westpark. Das Wetter von Juli bis Mitte August sei „gruselig“ gewesen, sagt er. „Im Mai und Juni war es gut.“
Erdmanns Fazit zur Biergarten-Saison: „Ein bisschen bescheiden.“ Sobald sich das Wetter bessere, kämen auch wieder mehr Gäste. Allerdings müsse es über mehrere Tage hinweg stabil sein, damit dieser Effekt eintritt. „Der Laden ist immer noch attraktiv“, sagt Klaus Erdmann.
Bude116einhalb an der Saarlandstraße

Trotz der „relativ vielen Regentage“ zieht Nico Nahalewicz von der Bude116einhalb an der Saarlandstraße insgesamt eine gute Bilanz. „Besser geht es immer, aber wir wollen uns nicht beschweren. Es gab auch schon schlechtere Jahre. Die schönen Tage haben es wieder reingeholt.“ Schlechtes Wetter bedeute nicht unbedingt, dass niemand komme, sagt Nahalewicz. Unter der Markise oder im kleinen Innenraum hätten trotzdem Besucher Platz gefunden.
„Wir hatten auch Glück: Bei der Feier unseres fünften Jubiläums Mitte August haben wir am Freitag genau das kleine Fenster getroffen, als es schön war. Danach fing es wieder an, zu regnen“, sagt Nahalewicz.
Herr Walter am Hafen

„Es war kein besonders guter Sommer“, sagt Oliver Buschmann vom Herr Walter am Dortmunder Hafen. „Wenn es regnet, lohnt der ganze Aufwand nicht. Dann machen wir nicht auf. Wenn ich nur auf Draußen gebaut hätte, wäre ich wahrscheinlich pleite“, sagt Buschmann. Denn der Biergarten sei deutlich seltener als im vergangenen Sommer geöffnet gewesen.
Man habe das große Glück, dass man viele Gesellschaften habe, die das Veranstaltungsschiff mieten würden. An der Stelle der Kollegen, die von dem Biergarten abhängig sind, wolle er nicht sein.
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