Late-Night-Bar in der Dortmunder Innenstadt Eröffnung steht an – nach langer Wartezeit

Late-Night-Bar in der Innenstadt: Eröffnung steht an – nach langer Wartezeit
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Endlich. Endlich steht man kurz vor der Eröffnung. Sami Yilmaz strahlt. „Lange Zeit konnten wir immer nur verschieben und verschieben und konnten keinen richtigen Eröffnungstermin nennen“, sagt der 29-Jährige. „Aber die Geduld hat sich ausgezahlt.“

„Unvorhersehbare Mängel“ seien es gewesen, „die wir nicht so einfach beheben konnten“. Aber nun steht die Eröffnung an – und deshalb sieht man auch Tobias Ehingers Gesicht die Freude an.

Der Geschäftsführende Direktor des Theaters Dortmund denkt an New York. An die Piano Bars dort. Ein Ort, an dem sich Künstler und Publikum nach den Vorstellungen noch treffen können – und den Abend kurz oder auch länger ausklingen lassen.

Wohin nach einer Vorstellung, die gegen 23 Uhr endet? Was machen die Zuschauer, wenn sie dann noch etwas Hunger haben? Und wo haben die Künstler nach Feierabend einen Anlaufpunkt? Ehingers Antwort: direkt gegenüber dem Theater, ab Mitte Januar endlich.

Küche bis 23 Uhr, Bar bis 1

Auch wenn der Schriftzug noch fehlt – am Mittwoch (11.1.) soll nun „Samis Theaterbar“ öffnen: täglich außer montags ab 15 Uhr, Küche von 17 bis 23 Uhr, Bar unter der Woche bis 1 Uhr, am Wochenende open end. Ab März dann auch mit Plätzen draußen, 60 bis 70 erst einmal, auf der Couch, auf Bänken, an Tischen. Und all das mit einem gewissen Niveau.

Yilmaz, dessen Familie das „Bosporus“ an der Chemnitzer Straße betreibt, hat Savino Bufo als Küchenchef gewinnen können. Der 58-Jähirge war bisher im „Emilio“ an der Kaiserstraße tätig. „Die Karte ist relativ klein“, erklärt er.

Savino Bufo (l.) und Sami Yilmaz stoßen an auf die Neueröffnung.
Guter Rotwein, guter Gin: Savino Bufo (l.) und Sami Yilmaz stoßen an auf die Neueröffnung. © Althoff

„Richtig, richtig frisch“ sei beispielsweise der Fisch. Zweimal die Woche komme der, dienstags und freitags. Dazu gutes Fleisch, aus Argentinien oder Irland, lokale Gemüseprodukte, aber im Wesentlichen gebe es italienische und mediterrane Gerichte – von den Antipasti bis zum hausgemachten Dessert.

Und nach 23 Uhr? Bufo schmunzelt: „Die Küche ist bis 11 Uhr offen, aber es gibt noch eine Käseplatte und alles, was in der Vitrine ist.“ Ob nun Besucher nach einem langen Opernabend oder Künstler nach dem Abschminken – hungern müsse auch spätabends niemand.

„Freuen uns auf lange Abende“

„Wir werden beraten von einem italienischen Weinsommelier aus Hagen“, wirbt Sami Yilmaz. Vom Fass gebe es Hövels, Brinkhoff‘s, Kronen Export und ein monatlich wechselndes Bier. Von Kaffee-Spezialitäten über Gin, Whiskey, Rum bis zu Cocktails – alles sei im Angebot. „Wir freuen uns auf viele Abende, die spät enden“, sagt der 29-Jährige – und seine Zuhörer lachen.

Am Freitagabend (6.1.) lief gewissermaßen die Haupt- oder Generalprobe: Vom Kulturdezernenten über Vertreter von Schauspielhaus und Oper bis zu anderen Kulturinteressierten durften einige geladene Gäste schon einmal vorschmecken. Zum Beispiel das Hummersüppchen zu Beginn des Abends.

„Etwas, das es noch nicht gibt“

Es gehe darum, den Platz vor dem Theater neu zu beleben, unterstreicht Theater-Direktor Ehinger zwischen zwei Schlücken Weißwein: „Wir haben über Jahre überlegt, was wir hier machen können.“ Der Grundgedanke sei „etwas zu schaffen, was es so in Dortmund noch nicht gibt.“ Da sei es dem Feierabendmarkt ähnlich.

„Wir wollen eine Gastronomie haben, die vor Vorstellungsbesuchen und danach eine Anlaufstelle ist für unser Publikum.“ Und nicht nur, dass man dort eine Kleinigkeit essen könne. „Man kann dort auch etwas Besonderes erleben.“ Zudem könne „Samis Theaterbar“ ein Ort sein, an dem „unsere Künstlerinnen und Künstler eine Heimat finden, die für unsere Freundeskreise ein Treffpunkt ist.“

Viele Pianisten hätten schon angeboten, sich hier ans Klavier zu setzen. Auch Sängerinnen und Sänger seien bereit. Einige Veranstaltungen seien schon angedacht, nicht nur vom Theater selbst, auch von anderen Kulturschaffenden aus Dortmund. „Wenn einfach Künstler abends noch zusammenkommen, dass man ein bisschen musiziert“ – das sei doch herrlich, findet Ehinger.

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