Hinweise zeigen: Lanstroper Schützenverein mit düsterer Vergangenheit
Kolumne „Nordost-Geschichten“
„Wer weiß etwas zum Lanstroper Schützenverein?“ lautete in der vorigen Woche die Frage in dieser Kolumne. Viele Antworten sind gekommen. Sie fördern jedoch auch eine dunkle Seite zutage.

König Alfred I. und Königin Elisabeth wurden beim Lanstroper Schützenfest 1938 gekrönt. © privat
Liebe Leserinnen und Leser,
in der vorigen Woche hatte ich gefragt, wer etwas über den Lanstroper Schützenverein weiß, von dem eine geheimnisvolle Königinnen-Kette von 1895 aufgetaucht war. Und in der Tat sind sowohl beim Initiator dieser öffentlichen Umfrage, Matthias Hüppe, als auch bei mir viele Hinweise auf diesen Schützenverein eingegangen. Dafür sage ich „Danke!“
Jemand hat ein komplettes Fotoalbum vom letzten Schützenfest 1938 geschickt, und die Fahne des Vereins soll sich im Stadtmuseum in Kamen befinden. Matthias Hüppe will versuchen, einige Dinge, die im Zusammenhang mit dem Verein stehen, zurück nach Lanstrop zu holen, um sie später möglicherweise im Haus Wenge zu zeigen.

Mit Holzgewehren marschierten die Lanstroper Schützen 1938 durch die Straßen. © privat
Und der Lanstroper Meinolf Schwering ist im Besitz einer Festschrift zum 101-jährigen Bestehen des Vereins 1938. Somit erfolgte die Gründung im Jahre 1837. Schwering sagt, eine darin enthaltene Chronik gehe sogar bis zur Gründung der Schützengilden zurück (ca. 1388).
Aber, und jetzt wird‘s heikel, gleich auf dem Titelblatt besagter Festschrift prangt ganz unübersehbar ein Hakenkreuz. Der Verein stand offensichtlich den Nazis nahe. Und das war wohl auch der Grund, warum eine Neubelebung nach dem Krieg misslang und an der fehlenden Unterstützung der Lanstroper Bevölkerung scheiterte. Bravo, Lanstrop!
Machen Sie sich ein schönes Wochenende. Bis Samstag!