Es ist sicher schon acht oder neun Jahre her, dass erstmals der Forderung aufkam, die Katholische Hauptschule Husen müsse dringend eine neue Schulküche erhalten, weil die alte hoffnungslos veraltet war. In diesem Jahr ist der Wunsch in Erfüllung gegangen: Seit September lernen die Hauswirtschafts-Schüler der Schule an der Husener Eichwaldstraße an vier rundum begehbaren Kochplätzen mit modernsten Geräten wie Induktionskochplatten. Eine dieser Kochstellen ist behindertengerecht ausgestattet, was bedeutet, dass sie tiefer liegt als die anderen und von einem Rollstuhl unterfahrbar ist.
Die alte Schulküche war im Juni 2020 abgerissen worden, und eigentlich sollte die Eröffnung der neuen drei Monate später erfolgen. Doch dann begann das Drama: Beim Verlegen der neuen (stärkeren) Stromleitungen in der Zwischendecke zwichen Schulküche und Aula stellten die Handwerker fest, dass die Betondecke an einigen Stellen gerissen war. Lange war nicht klar, ob sie nicht sogar einsturzgefährdet sein könnte. Ein sechsmonatiger Baustopp wurde verhängt, in dem die Situation genauestens unter die Lupe genommen wurde. Corona sowie die bekannten Engpässe bei Material und Fachkräften sorgten für weitere Verzögerungen.

Es handelt sich bei dieser Decke um eine sogenannte „Rippendecke“, die nun mit Beton ausgegossen worden ist, um sie tragfähiger zu machen. Im Zuge dessen ist auch die Aula komplett renoviert worden, hat zum Beispiel neue Fenster und Vorhänge, einen neuen Boden sowie eine moderne Lautsprecher- und Beameranlage erhalten. Letztere wirft das Bild direkt auf die Rückwand der Bühne. Die Bezirksvertretung Scharnhorst und der Förderverein der Schule haben sich an den Kosten beteiligt.
Aula als doppelter Klassenraum
Momentan jedoch muss die Aula noch als doppelter Klassenraum herhalten. Nach einem Wasserschaden beim Hochwasser im Sommer 2021 sind vier Unterrichtsräume im Keller noch immer nicht wieder nutzbar, darunter der Werkraum, der besonders für den Technikunterricht wichtig ist. Schulleiter Dirk Bresinsky ist froh, dass ihm eine Firma wenigstens einige Lötkolben zur Verfügung gestellt hat, sodass sich die Schüler zumindest ein bisschen handwerklich betätigen können. Auch zeigen sich einige Firmen bereit, den Schülern in ihren Räumen das eine oder andere zu zeigen.

Gerade für Hauptschüler, die oft lieber mit ihren Händen arbeiten und theoretischem Unterricht weniger abgewinnen können, sei dies enorm wichtig. Im Falle der Hauswirtschaftsschüler gehe das natürlich nicht, denn in den Küchen der umliegenden Restaurants herrschen strenge Hygienevorschriften. Ihr Unterrricht ist in den zwei Jahren der Übergangszeit entweder ausgefallen oder wurde nur theoretisch abgehalten.
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