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Längere Einkaufswege: Kunden müssen bis 2020 auf Aldi an der Joachimstraße verzichten
Aldi Joachimstraße
Viele Kunden der Aldi-Filiale an der Joachimstraße werden erst einmal anderswo einkaufen. Die Filiale schließt am Samstag, 29. Juni - bis 2020. Nicht wenige hat die Schließung überrascht.
Großeinkauf vor dem Wochenende: Es ist der vorletzte Tag für den Aldi an der Joachimstraße, bevor er für ein halbes Jahr schließt. Viele Kunden sind von der Nachricht überrascht - auch wenn kleine und größere Aushänge in den Fenstern darauf hinweisen, dass die Filiale wegen Umbau am 29. Juni schließt. Einige Regale sind bereits leerer als sonst. Irina Bürgener lädt gerade die Einkäufe in den Kofferraum ihres Autos. Die Nachricht von der Schließung hat sie überrascht - und regt sie auf.
„Die Alternativen sind alle viel zu weit weg“, sagt die junge Frau, die in der Kreuzstraße wohnt. Einmal in der Woche kommt sie bisher für ihren Großeinkauf in die Aldi-Filiale, zwischendurch auch einmal für Kleinigkeiten. „Klar kann ich nach Hombruch fahren, aber das ist nicht dasselbe, wie mal eben hier reinspringen“, sagt Irina Bürgener. Auch Barbara Bödeker findet die Nachricht von der Schließung „total blöd“. „Ich krieg‘ das zwar auch anders hin, aber nicht mehr so bequem“, sagt sie.

Irina Bürgener und Melanie Golibrzuch nerven die längeren Wege, die sie ab kommender Woche zum Einkaufen fahren müssen. © Nicole Giese
Am Samstag (29. Juni) öffnet der Markt zum letzten Mal. An diesem Tag ist bereits um 18 Uhr Schluss. Die regulären Öffnungszeiten gingen von 7 bis 21 Uhr. „Es handelt sich um eine umfangreiche Erweiterung, aber nicht um einen Abriss/Neubau“, sagt Dr. Axel vom Schemm, Manager Unternehmenskommunikation. Die Bauphase werde voraussichtlich etwa sechs Monate betragen.
Der Fokus der neuen Märkte liege vor allem auf einer hellen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren. Die neuen Filialen würden zudem mit einem modernen Licht-, Farb- und Energiekonzept ausgestattet. „Die Mitarbeiter beschäftigen wir während dieser Zeit in umliegenden Märkten“, sagt Dr. Axel vom Schemm. Zu dem Investitionsvolumen wollte der Sprecher keine Angaben machen.

Die Alternativen sind nicht fußläufig erreichbar. © Nicole Giese
Bis Anfang 2020 müssen die Kunden also auf andere Filialen ausweichen. Auf den Aushängen verweist Aldi auf die Standorte in Huckarde, Marten und Oespel. Das kleine Einkaufszentrum parallel zur Rheinischen Straße nutzen Kunden gern, weil dort auch der dm-Markt und eine Kik-Filiale vor Ort sind. Der Drogeriemarkt wird derzeit ebenfalls umgebaut. Seit dem 13. Mai können Kunden in einem Notladen einkaufen. „Wir planen, Ende des Jahres wieder zu eröffnen, können zum jetzigen Zeitpunkt aber noch kein genaues Datum festlegen“, erklärt Sandra Merckens-Horn, die dm-Gebietsverantwortliche für die Region.
Kind des Ruhrgebiets, mit den Ruhr Nachrichten seit Schulzeiten verbunden. Neugierig auf Menschen und das, was sie begeistert und umtreibt. Mit einem (auch persönlichen) Interesse für Familien- und Kulturthemen.
