Die Ausstellung „Meine Welt auf Corona“ befasst sich mit verschiedenen Sichtweisen auf die Pandemie.

© Schaper

„Meine Welt auf Corona“: Was macht die Pandemie mit uns und unserem Alltag?

rnAusstellung im Rombergpark

Was macht Corona mit uns und unserem Alltag? Dieser und anderen Fragen geht die Ausstellung „Meine Welt auf Corona“ im Torhaus im Rombergpark nach. Dabei sind die Künstler auch Chronisten.

Brünninghausen

, 02.11.2021, 17:00 Uhr

Die Ausstellung „Meine Welt auf Corona“ im Torhaus im Rombergpark setzt sich aus unterschiedlichen Medien zusammen. Zwei Audiobeiträge gibt es von Silvia Liebig und Maren Kames. Videoarbeiten zeigen Maria Hanl aus Österreich, Martin Brand und Bruce Davies aus England. Bildliche Kunst zeigen Christiane Spatt aus Österreich und Stephanie Brysch. Bis zum 14. November ist die Ausstellung noch zu sehen.

Die Pandemie künstlerisch verarbeitet

Silvia Liebigs Beitrag „Meine Welt auf Corona“, der auch der Ausstellung den Namen gab, ist 27 Minuten lang. Der Audiobeitrag entstand während der ersten Phase der Pandemie. „Ich habe die neue Situation künstlerisch verarbeitet“, erinnert sie sich.

Dazu hat sie Interviews mit verschiedenen Menschen geführt, etwa wie sich Corona auf ihre Arbeit ausgewirkt hat und was sie über neue Begriffe wissen, die im Zuge der Pandemie aufkamen. Kontakte hatte sie vor allem auf digitalem Weg oder bei Treffen auf Distanz.

Auf die Idee kam sie mit ihrem Kollegen Thomas Autering, mit dem sie sich sonst in Kneipen, jetzt aber digital traf. Zu dem Thema habe sie noch jede Menge Material. „Vielleicht wird es noch weitere Collagen geben“, sagt sie.

Christiane Spatt widmet sich in ihrem Beitrag der Notblüte. Diese bilden Pflanzen in unwirtlichen Zeiten. Die Künstlerin ist der Frage nachgegangen, ob dies auch auf die Menschen in der Corona-Zeit übertragbar ist. Mit „Als ob – Hüte 1“ präsentiert sie eine Videoarbeit.

Collagen und eine Vinylfolie

Maria Hanls Beitrag „Desire paths“ ist eine performative Videocollage, in der sie den Trampelpfaden auf den Steinhofgründen – einer Wiener Parkanlage –nachgeht. „Die menschlichen Spuren verstehen sich wie Linien, kollektiv in die Landschaft gezeichnet.“ Das Ganze ist im Zuge des Lockdowns im April entstanden und stellt Fragen nach Einsamkeit/Gemeinsamkeit.

Die Beiträge sind oft visueller Natur.

Die Beiträge sind oft visueller Natur. © Schaper

Martin Brands „Causality And Meaning“ besteht aus einer schnell getakteten Folge von insgesamt 635 Bilddateien, die unterschiedliche Abbildungen zeigen. Themen sind Fragen zu Transhumanismus, rechter Internet- und Memekultur, White Supremacy, Anti-Feminismus und Männerrechtsbewegung, neoliberalem Konsum und gewaltorientierter Unterhaltungskultur.

Bruce Davies hat als „BasementArtsProject“ einen Kurzfilm und eine Vinylfolie erstellt. Ein besonderer Teil dieses Films wird das „Lockdown Journal“ sein, das während der Lockdowns 2020/21 geführt wurde. Thema ist, wie wir unser Verhalten an die Situation angepasst haben und wie sich das auf die Zukunft unserer Organisation in einer postpandemischen Gesellschaft auswirken wird.

Auch Comics in der Ausstellung

Maren Kames hat sich in ihrem „Lyrischen Tageskommentar“ mit den sogenannten Querdenkern beschäftigt. Unter anderem geht es um „den Zusammenhang zwischen lebensbedrohlichen Aerosolen und der ebenso lebensbedrohlichen Abwesenheit von Solidarität“, erklärt sie zu ihrer Arbeit.

Audiobeiträge gibt es ebenfalls.

Audiobeiträge gibt es ebenfalls. © Schaper

Stephanie Brysch hat sich in zwei Collagen mit der „Neunten Kunst“ beschäftigt. Das Werk „Masken“ zeigt zahlreiche Comicfiguren wie die Daltons aus Lucky Luke oder Donald Duck – jeweils mit Masken. Und für „Micky Maus 1990“ hat sie den Charakter Micky Maus aus allen Ausgaben des gleichnamigen Magazins dieses Jahrgangs ausgeschnitten.

Auch Ausschnitte aus Comics sind zu sehen.

Auch Ausschnitte aus Comics sind zu sehen. © Schaper

„Künstler sind auch immer Zeit- und Geschichtsschreiber“, findet Silvia Liebig. „Sie übertragen das Zeitgeschehen in ihre ganz eigene Sprache.“ Als sie die Arbeiten ihrer Kollegen sah, dachte sie: „Cool, das muss eine Ausstellung geben.“ Von dem Ausstellungsort, dem Torhaus im Rombergpark, zeigen sich die Künstler begeistert. Geholfen haben auch Ralf Wassermann, Hendrik Müller, Claudia Eberbach,, Sophie Schmidt, Volker Krieger, Rudolf Preuss und Christoph Ihrig.

Infos und einen multimedialen Einblick in die Ausstellung gibt es unter www.torhaus-rombergpark.de

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