Krisenstabs-Chef sieht Sperrstunde als Gefahr – und fände Verlängerung gut
Gastro ab 23 Uhr dicht
Kneipen, Bars und Restaurants müssen ab Freitag von 23 bis 6 Uhr schließen. Dortmunds Rechtsdezernent und Krisenstabs-Chef Norbert Dahmen behagt das gar nicht. Er plädiert für eine Verlängerung.

Sperrstunde: Die Brückstraße wird vorerst ab 23 Uhr genauso verlassen aussehen. © Kevin Kindel (Symbolbild)
Wegen der stark angestiegenen Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Dortmund verschärft. Und es kommen neue hinzu. Eine von ihnen ist die Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr, die ab Freitag (16.10.) in der Stadt für sämtliche Gastronomie-Betriebe gilt. Zudem gilt im selben Zeitraum für Buden und Kioske ein Verkaufsverbot für Alkohol.
Die Maßnahmen wurden von der Landesregierung NRW beschlossen und gelten voraussichtlich ab Samstag (17.10.) landesweit.
Dahmen: Sperrstunde ab 1 Uhr ist sicherer
Der Leiter des Dortmunder Corona-Krisenstabs, Rechts- und Ordnungsdezernent Norbert Dahmen, ist von der Sperrstunde ab 23 Uhr nicht überzeugt.

Norbert Dahmen ist Ordnungs- und Rechtsdezernent der Stadtverwaltung Dortmund. Außerdem ist er Leiter des Corona-Krisenstabs. © Screenshot
Er hätte den Beginn lieber auf 1 Uhr festgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Dahmen befürchtet, dass um 23 Uhr eine „viel höhere Gefahr“ bestehe, da sich dann noch „ganze Freundeskreise“ in private Wohnungen begeben, „um zu Hause weiter zu feiern“.
Die Hygiene-Konzepte der Dortmunder Gastronomen hätten sich laut Dahmen „richtig gut bewährt“. Die Bedingungen gebe es in Privatwohnung allerdings nicht.
Der Krisenstabs-Leiter schätzt, dass das Infektionsrisiko bei Privatfeiern nach der Sperrstunde höher sei und „gleichzeitig gar nicht kontrollierbar“.