Weniger Einbrüche als im Vorjahr gab es in Dortmund im Dezember 2020. Ein Grund ist der Corona-Lockdown. © picture alliance/dpa (Symbolbild)
Einbruchsradar Dortmund
Kriminalität im Lockdown: Vermiest Corona Einbrechern die Hochsaison?
Viel weniger Einbrüche als im Vorjahr zeigt das Einbruchsradar für Dortmund seit Lockdown-Beginn. Ein Grund: Im Lockdown sind die Menschen viel zuhause. Ganz so simpel ist die Lösung aber nicht.
Der Gedankengang liegt auf der Hand: Seit dem Beginn des zweiten Lockdowns sind die Menschen in Dortmunder mehr zuhause. Dementsprechend weniger Einbrüche dürfte es geben.
Das Einbruchsradar, das die Polizei Dortmund jede Woche aktuell veröffentlicht, bestätigt diesen Gedanken: Seit Beginn des härteren Lockdowns am 16. Dezember sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurückgegangen.
Seit Lockdown-Beginn gehen die Einbruchszahlen zurück
In der 51. Kalenderwoche sind im Einbruchsradar 22 Einbrüche (darunter 6 Einbruchsversuche) verzeichnet. Im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum 35 Einbrüche (6 Versuche). Ein Minus von 37 Prozent.
Noch größer fällt der Vergleich der Weihnachts- und der Silvesterwoche aus: Rund um die Weihnachtstage 2019 gab es in Dortmund 32 Einbrüche (davon 8 Versuche) - 2020 waren es 14 (4 Versuche). Das entspricht einem Rückgang von 56 Prozent. Rund um Silvester gingen die Zahlen von 33 in 2019 auf 19 in 2020 zurück - Minus 42 Prozent.
Die Zahlen liegen in dem Trend, den die Polizei Dortmund bereits in ihrer Halbjahresstatistik ausgemacht hatte: Darin war bei den Einbrüchen ein Rückgang von 32 Prozent ausgewiesen.
Corona-Pandemie wirkt sich auf Kriminalitätsstatistik aus
„Wir wissen natürlich, dass die Kriminalitätsentwicklung auch durch Sondereffekte aufgrund der Corona-Pandemie beeinflusst ist“, sagte Polizeipräsident Gregor Lange dazu im Sommer.
Aber Corona ist nicht die einzige Erklärung für den Rückgang, sagt Pressesprecher Sven Schönberg: „Da spielt eine Menge mit rein.“ Die Einbruchszahlen in Dortmund gehen bereits seit 2015 kontinuierlich zurück. Von 2018 auf 2019 um 25 Prozent.
Ermittlungen zeigen, ob Einbruch oder anderes Delikt
Als Gründe dafür nennt Schönberg unter anderem Erfolge der Ermittlungskommissionen zur Einbruchsbekämpfung, aber auch die Tatsache, dass viele Menschen in Einbruchsschutz investieren. Mit der Kampagne „Riegel vor“ leistet die Polizei dabei Präventionsarbeit.
Zudem weist Schönberg darauf hin, dass die Zahlen aus dem Einbruchsradar nicht identisch sind mit den in der Polizeistatistik gelisteten „Wohnungseinbrüchen“.
Im Einbruchsradar sind alle Fälle aufgelistet, in denen ein Einbruch gemeldet wurde. Erst im Laufe der Ermittlungen stellt sich dann heraus, ob es ein Wohnungseinbruch war, der später in dieser Kategorie in der Polizeistatistik auftaucht - oder eine andere Straftat wie schwerer Diebstahl.
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