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Eltern sehen viele Beinahe-Unfälle und wollen Kreuzung sicherer machen
Verkehr in Dortmund
Ein Zebrastreifen soll fehlen, ein Stromkasten im Wege stehen und Beinahe-Unfälle an der Tagesordnung sein. Eltern trafen sich mit Experten an der Kreuzung Benninghofer Straße/Overgünne.
Trotz strömenden Regens und Kälte: Zwischen Benninghofen und Loh ist die Stimmung am Tag der Ortsbesichtigung (6. 3.) aufgeheizt. Grundlage der Diskussion ist das Gefahrenpotenzial an der Kreuzung Benninghofer Straße/Overgünne. Die anwesenden Anwohner kritisieren die Verkehrsführung an der Grenze von Benninghofen und Loh.
Viele davon sind Eltern, deren Kinder in die Grundschule oder einen der Kindergärten an der Overgünne gehen. Die Kreuzung liegt mittendrin.
Kritisiert werden Raser, unsichere Fußgängerampeln und nicht vorhandene Zebrastreifen. Schon nach wenigen Minuten wird klar: Es besteht noch viel Redebedarf. Von den zuständigen Ämtern werden allerdings einige Änderungen versprochen.

Die Kreuzung an der Overgünne ist seit einigen Monaten ein Streitpunkt. Nun haben die zuständigen Ämter einige Änderungen versprochen – weitere Vorschläge werden zudem überprüft. © Alexandra Wachelau
Das sind die geplanten Veränderungen
Neue Schilder: Auf der Overgünne sind die meisten Autofahrer mit 50 km/h unterwegs. 300 Meter vor der Benninghofer Grundschule besteht jedoch eine Tempo-30-Regelung – inklusive der Kreuzung. Das Verkehrsbauamt hat nun versprochen, zusätzliche Leuchtdisplays aufzustellen. Die Displays sollen Autofahrer an diese Geschwindigkeitsbeschränkung erinnern.
Schaltung: Autofahrer, die links in die Benninghofer Straße einbiegen, haben zur selben Zeit Grün wie die Fußgänger. Das ist an sich keine Seltenheit, wird aber von vielen kritisiert: „Ich gehe jeden Tag mit meinen Kindern zweimal über die Kreuzung, seit anderthalb Jahren. Ich habe schon so viele kritische Situationen erlebt“, sagt Katrin Ruff. Sie setzt sich seit Anfang Dezember für mehr Sicherheit an der Kreuzung ein.
Mit ihren Bedenken ist sie nicht allein: „Man muss wirklich aufpassen, dass man nicht überfahren wird“, sagt eine weitere Anwohnerin, die auf der gegenüberliegenden Seite regelmäßig die Kreuzung überquere. Nun wird die Schaltung überprüft. In Zukunft könnten die Autos damit ein paar Sekunden später Grün haben als die Fußgänger.

Der Stromkasten an der Kreuzung steht ungünstig: Vielen Autofahrer verdeckt er die Sicht auf wartende Kinder. Nun wird geprüft, ob er umgesetzt werden soll. © Alexandra Wachelau
Verbesserung der Sicht: Ein Stromkasten auf der östlichen Seite der Kreuzung sei für viele Kinder eine zusätzliche Gefahr. Die Linksabbieger sind durch ihn oft nicht in der Lage, wartende Kinder zu sehen: „Die Kinder sind meistens kleiner als der Stromkasten. Viele rennen auch sofort los, wenn Grün ist, und landen dann fast vor einem Auto“, sagt Katrin Ruff.

Das schlechte Wetter hielt die Anwesenden nicht davon ab, über die Verkehrslage in Benninghofen zu diskutieren. © Alexandra Wachelau
Ob sich der Stromkasten versetzen lässt, wird nun vom Verkehrsbauamt geprüft. Michael Depenbrock, Fraktionsvorsitzender der CDU Hörde, schlägt dagegen vor, den Überweg der Fußgänger vor den Stromkasten zu versetzen – auch dieser Idee soll nachgegangen werden.
Eine weitere Anwohnerin kritisiert, dass Busse beim Abbiegen über die Gehwege an der Kreuzung fahren. Frank Patt, der Hauptkommissar der Polizei Hörde, bestätigt diese Beobachtungen: „Ich habe die DEW21 bereits informiert, die Fahrer wurden gebeten, vorsichtiger zu sein“, sagt Patt.
Die Anzahl der Unfälle ist im Vergleich gering
Frank Patt betont: „Es gab in drei Jahren nur einen Vorfall an dieser Kreuzung. Eigentlich besteht kein Grund zur Sorge“.
Katrin Ruff widerspricht dem: „In der Statistik werden keine Beinahe-Unfälle genannt, und davon habe ich in den anderthalb Jahren, in denen ich hier entlanglaufe, schon viele erlebt“, sagt sie. Frank Patt verspricht, nun häufiger an der Kreuzung Patrouille zu gehen.

Der Kindergarten "Die Klabauterkinder" und die Benninghofer Grundschule liegen an einer Tempo-30-Zone. Daran halten sich jedoch nicht alle Autofahrer. © Alexandra Wachelau
Zebrastreifen an der Overgünne?
Ob es an der Overgünne einen Zebrastreifen geben wird, ist noch nicht klar. Die Auflagen hierfür sind hoch. Viele Eltern halten diesen aber für angebracht: Auf 800 Metern gibt es dort keine Möglichkeit, die Straße zu überqueren. Vor allem die Kinder des Kindergartens „Die Klabauterkinder“ (Hausnummer 119) und die der Benninghofer Grundschule (Hausnummer 125) müssen hier häufig über die Straße – zum Beispiel, um zur Bushaltestelle zu gelangen.

Die Tempo-30-Zone soll nun etwas früher beginnen. Ein Zebrastreifen kommt wohl vorerst nicht, auch wenn sich das viele Eltern wünschen. © Alexandra Wachelau
Jetzt wird das Verkehrsamt die Schilder, die den Beginn der Tempo-30-Zone kennzeichnen, einige Meter nach vorne versetzen.