Die Firma „Wilma Wohnen West Projekte GmbH“ mit Sitz in Ratingen möchte langfristig auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Gneisenau in Derne 350 bis 400 Wohnungen errichten. Das ist das Gebiet in der Nähe der Müsersiedlung an Müser- und Glückstraße. Das bestätigt Wilma-Prokurist Andreas Häcker (59). In den vergangenen Jahren sei schon sehr viel Arbeit in dieses Projekt geflossen, sagt er, deswegen hänge nun auch sein Herz daran.
Problem sei gewesen, dass die in Frage kommende Fläche vier verschiedenen Eigentümern gehört habe. Dort alle Interessen unter einen Hut zu bekommen, sei nicht ganz einfach gewesen - besonders weil sich einer dieser Eigentümer lange quergestellt habe. Inzwischen sehe es in dieser Hinsicht aber deutlich besser aus. Ein Teil der Fläche gehöre seiner Firma bereits, mit den Eigentümern des Rests bestehe Einigkeit. Auch die Stadt Dortmund habe immer ein offenes Ohr für diese Wohnungsbaupläne gehabt.
Inzwischen ist ein Architekten-Gestaltungswettbewerb erfolgt, zu dem die eingereichten Entwürfe vorliegen. Bereits am Dienstag (9.5.) will das Preisgericht sich zu diesen Einsendungen äußern. Ob dann jedoch schon eine Entscheidung für einen einzelnen Entwurf erfolge, sei fraglich, so Häcker.
In jedem Fall soll der für diese Planungen nötige Bebauungsplan in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Man müsse mit drei bis vier Jahren rechnen, bis der Plan dann durch alle Gremien gelaufen und genehmigt sei. Bis die Wohnungen dann bezugsfertig sind, vergehen weitere drei bis vier Jahre, sodass mit Fertigstellung der Wohnungen nicht vor Ende der 20er-Jahre zu rechnen sei.

Natürlich könne er noch keine Details nennen, solange nicht klar sei, welcher Architekten-Entwurf sich denn nun durchsetze. Sicher sei bislang lediglich, dass es sowohl geförderte wie auch frei finanzierte Wohnungen ganz unterschiedlicher Größe geben werde. Hinzu kommen Einfamilienhäuser als Kaufobjekte. Auch eine Kindertagesstätte ist geplant.
Weil das Gebiet auf einem ehemaligen Kraftwerks-Gelände liege, müsse man sicherlich auch untersuchen, wie es mit der Beschaffenheit des Bodens aussehe und ob er wegen einer zu hohen Schadstoffbelastung eventuell ausgetauscht werden müsse.

In der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Scharnhorst hatte jüngst ein Anwohner darauf gepocht, dass die Garagen und Schuppen, die sich dort befinden, erhalten bleiben.
Das Kraftwerk Gneisenau wurde 1990 stillgelegt und teilweise abgerissen, der 210 Meter hohe Schornstein 1991 abgetragen. Im Februar 2012 folgte dann der Abriss der restlichen noch erhaltenen Gebäude.
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