Oberbürgermeister Thomas Westphal und ein Teil des städtischen Verwaltungsvorstands waren am Dienstag (14.3.) zu Gast in der Sitzung der Bezirksvertretung Scharnhorst und gingen im Schnelldurchlauf auf aktuelle Scharnhorster Themen ein. Hier eine Auswahl:
Neue Sporthalle an der Husener Eichwaldstraße: Laut Stadtdirektor Jörg Stüdemann werde dafür derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die Arbeiten an der Halle können Ende 2025/Anfang 2026 beginnen. Bezirksbürgermeister Werner Gollnick wies auf die Dringlichkeit hin. Für gleich mehrere Schulen steht dort gegenwärtig nur eine Einfachhalle zur Verfügung. Eine weitere alte Halle ist nach einem Wasserschaden nicht mehr nutzbar.
Wohnungsbau an der Büttnerstraße in Lanstrop: 130 Wohneinheiten sollen hier langfristig entstehen, allerdings nicht mehr in der Form eines früheren Architektenentwurfs (Stichwort: Gartenstadt Lanstrop), sondern abgespeckter. Wegen der Größe des Vorhabens wird es in drei Bauabschnitte unterteilt. Die Arbeiten für den ersten Abschnitt könnten noch in diesem Jahr beginnen.
Haus Wenge in Lanstrop: Die Übergabe an den neuen Haus-Wenge-Verein soll zum 1. April erfolgen. Parallel laufen Baumaßnahmen hinsichtlich der Statik, die es ermöglichen, mehr als 40 Menschen gleichzeitig hineinzulassen. Thomas Westphal möchte der Erste sein, der dort eine Trauung vornimmt.
Einen Spaß zum Haus Wenge erlaubte sich Jörg Stüdemann und erntete zuerst Fassungslosigkeit, dann Gelächter: Man habe sich nun entschlossen, dort eine Pizzeria unterzubringen. Selbstverständlich wird das nicht passieren.

Lanstroper Ei: Die Sanierungsarbeiten an dem alten Wasserturm in Grevel sollen möglichst rasch weitergehen. Der Förderverein Lanstroper Ei sei nun gefragt, in welcher Form das Umfeld demnächst genutzt werden soll. Der Turm selbst wird auch nach der Sanierung nicht begehbar sein.
Sportpark Scharnhorst: Bekanntlich soll aus dem jetzigen Sportplatz des FV Scharnhorst und den umliegenden Basketballfeldern der Gesamtschule eine große Sportfläche werden. André Knoche von den Sport- und Freizeitbetrieben kündigte den Baubeginn für die Umgestaltung zunächst der Basketballfelder in Multifunktions-Sportflächen für Ende 2024 an. Für den gesamten Sportpark werde derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt, die im Sommer fertig sein soll und Ende des Jahres vom Rat genehmigt werden könnte. Zu einem möglichen Baubeginn äußerte er sich nicht.

Das enttäuschte die Bezirksvertreter, schließlich war zuvor von einem Baubeginn sogar noch in 2022 für die Basketballfelder gesprochen worden.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Focke fragte: „Was das alles also nur eine Luftnummer?“ Knoche erwiderte, bei dem alten Entwurf habe es sich lediglich um eine „Ideenskizze“ gehandelt. Werner Gollnick ergänzte, der FV Scharnhorst sei der einzige Fußballverein im gesamten Stadtgebiet, der noch keinen Kunstrasen habe - und das in einem so kinderreichen Gebiet wie Scharnhorst-Ost - und machte so auch bei diesem Thema auf die Dringlichkeit aufmerksam.
Zeche Kurl in Husen: Hinter dem ehemaligen Lidl im Husener Einkaufszentrum sollen 24 Wohnungen gebaut werden. Für den entsprechenden Bebauungsplan erfolge wohl noch dieses Jahr der Aufstellungsbeschluss, so Stefan Thabe vom Bauordnungsamt. Nicht rechtskräftig ist der Bebauungsplan für die geplanten Wohnungen südlich der Husener Straße. Hier gebe es Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Investor in Sachen des Effizienz-Gebäudestandards. Thabe ließ durchblicken, dass auch ein Scheitern dieses Vorhabens denkbar sei.
Kraftwerk Derne: 400 Wohneinheiten könnten auf der Fläche des ehemaligen Kraftwerks Derne in der Nähe der Müsersiedlung entstehen. Dort soll es einen stadtädtebaulichen Wettbewerb geben. Auch der Bahnhof Derne soll in dem Zuge aufgewertet werden. Markus Löffler von der Siedlergemeinschaft Müsersiedlung pochte in der Einwohnerfragestunde darauf, dass die jetzigen Garagen und Gärten der Siedler in diesem Bereich erhalten bleiben.
Neue Feuerwehrwache auf der Fläche an der Ecke Flughafenstraße/Hostedder Straße: Hier muss noch ein hydrogeologisches Gutachten hinsichtlich des dort fließenden Tettenbachs erstellt werden. Aus Artenschutzgründen gebe es keine Bedenken.
Mühlackerplatz in Kurl: Die Bahn habe sich laut Stefan Thabe noch immer nicht geäußert, ob sie den Bahnhofsvorplatz für eine Gleiserweiterung im Zuge eines möglichen Streckenausbaus braucht oder nicht. Daher seien ein Ankauf und eine Herrichtung der Fläche als P+R-Parkplatz derzeit nicht möglich.

Thabe drückte darüber seinen Unmut aus. SPD-Sprecher Herbert Niehage wies darauf hin, dass nur wenige Kilometer weiter entlang der Bahnstrecke in Kamen solche Umgestaltungen sehr wohl möglich seien. „Warum nicht in Husen und Kurl“, fragte er und meinte damit auch zugleich das ewige Problem Bahnübergang an der Husener Straße.
Zeche Gneisenau in Derne: Nach Unstimmigkeiten zwischen der örtlichen Politik und der Stadtverwaltung, wie mit der Schnittstelle von Einkaufszentrum und Zechen-Gelände umzugehen sei, soll nun eine „Stadtteilwerkstatt“ gebildet werden, in der möglichst viele Derner Akteure gemeinsam über die Zukunft des Geländes beraten.
Zur Erinnerung: Die Scharnhorster Politik favorisierte einen großen Baukörper, in den der Aldi ziehen könnte, die Stadtverwaltung plädierte für eine kleinteiligere Lösung, von der sie sich mehr Durchlässigkeit zum Zechengelände versprach.
Buswendeschleife Am Wittfeld: Wegen eines personellen Engpasses im Tiefbauamt konnten die Planungen dafür noch nicht abgeschlossen werden. Mit einem Baubeginn sei derzeit Anfang 2024 zu rechnen, so Thabe.