Die EDG wurde am Freitag von einem Korruptionsskandal überrascht. Es geht um die Vermittlung von Jobs. © Frauke Schumann
Verdacht auf Vorteilsnahme
Korruptionsskandal bei der EDG: Betriebsrats-Chef festgenommen
Die Dortmunder EDG wurde am Freitag (18.2.) von einem Korruptionsskandal erschüttert. Der Verbundsbetriebsrats-Chef wurde festgenommen. Der Mann hat auch Verbindungen in die örtliche Politik.
Eigentlich müsste der Mann ein ausreichendes Einkommen haben. Er ist Vorsitzender des Betriebsrates für die Verbundsunternehmen des Dortmunder Entsorgers EDG und sitzt dazu im Aufsichtsrat der EDGmbH und der EDG-Holding. Doch das war ihm wohl nicht genug.
Er steht in Verdacht, bei der Vergabe von Arbeitsplätzen abkassiert zu haben. Das bestätigte auf Anfrage Staatsanwalt Henner Kruse. Bereits am Donnerstag wurde der Mann auf frischer Tat bei einer Geldübergabe in einer Nordstadt-Pizzeria ertappt.
Die Jobs bei der EDG sind begehrt; denn das Unternehmen bezahlt die rund 1000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Müllabfuhr, der Straßenreinigung und der Grünpflege nach Tarif. Der Verdächtige, so Kruse, soll Jobsuchende im Vorfeld bei der Bewerbung geholfen, auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet und dann durch seine Empfehlung als Chef des Verbundsbetriebsrates mit dafür gesorgt haben, dass sie auch fest eingestellt werden. Bei Erfolg soll dann Geld geflossen sein. Der Staatsanwalt: „Es sollen Summen zwischen 3000 und 5000 Euro verabredet worden sein.“
Verbindungen in die Politik
Der Fall könnte auch Kreise bis in die Politik ziehen, und nicht nur, weil die EDG eine Tochter der Stadt Dortmund ist. Der Betriebsratschef, der seit 23 Jahren dem Unternehmen angehört, ist zudem seit genau einem Jahr Vorsitzender des Dortmunder Integrationsrates und SPD-Mitglied.
EDG-Pressesprecher Matthias Kienitz wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht dazu äußern. Er verwies nur auf das laufende Ermittlungsverfahren. Solange gelte die Unschuldsvermutung.
Die Polizei durchsuchte die Wohnung und den Arbeitsplatz des Mannes. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen, so Kruse, laufen weiter.
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