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Wie Westfalenhallen, FZW und Co. auf die neuen Corona-Regeln reagieren
Komplett-Absagen, Programm-Änderungen
Konzerte und vergleichbare Veranstaltungen stehen in Dortmund vielerorts weiter im Programm. Teilweise kommen Tausende, teilweise ist alles abgesagt. Ein Überblick über den Stand der Dinge.
Kultur bleibt auch in der vierten Corona-Welle erlaubt. Aber die aktuelle Corona-Schutzverordnung zieht eine klare Grenze: Ab 1000 Zuschauern dürfen Veranstalter nur noch 30 Prozent der Kapazität und maximal 5000 Personen einlassen.
In Dortmund ist das bereits zum ersten Mal ausgereizt worden: Am Samstag (4.12.) waren 5000 Menschen bei 2G-Regel und durchgängiger Maskenpflicht bei der Zauber-Show der Ehrlich Brothers in der Westfalenhalle.
Warsteiner Music Hall hat wieder einen anderen Zweck als Konzerte
Neben der Westfalenhalle passen auch in die Warsteiner Music Hall mehr als 1000 Zuschauer. Dort steht theoretisch noch ein Termin für Dezember im Plan, die Techno-Party „Ran-D presents: We rule the night“ am 18.12. mit 2G+-Regel (geimpft/genesen plus Test).
Doch ob Mitte Dezember tatsächlich Techno-Fans am Phoenix-Platz feiern werden, ist offen: Schließlich wird die Konzerthalle ab dem 10.12. wieder zum Impfzentrum. Die Warsteiner Music Hall antwortete bis zum Redaktionsschluss dieses Artikels nicht auf eine entsprechende Anfrage.
FZW: Manches findet statt, manches nicht
Im FZW in der westlichen Innenstadt gibt es weiterhin Programm. So finden etwa der Auftritt von Lisa Eckart am 15.12. oder die Veranstaltung „Akte XMas“ statt.
Aber zahlreiche geplante Konzerte und Party sind verschoben oder abgesagt – vorerst bis vor Weihnachten. Es gibt allerdings beim FZW und anderen wenig Optimismus, dass Weihnachts- oder Silvesterveranstaltungen möglich sind.
„Immerhin können wir etwas machen und haben Gewissheit, wie es laufen kann. Aber es ist jetzt auch die Frage, was Tourneeleitungen durchführen können, wenn es in anderen Bundesländern unterschiedliche Vorgaben gibt“, sagt FZW-Booker Mathias Schmidt.
Musiktheater Piano sagt bis Weihnachten alles ab
Deshalb spüren viele Menschen in der Branche gerade die Frustration, wieder eine Verschiebung nach der anderen organisieren zu müssen. Das Musiktheater Piano in Lütgendortmund hat deshalb alle Konzerte bis zum 21.12. abgesagt.
„Leider ist es uns nicht möglich, die angekündigten Veranstaltungen so durchzuführen und den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die aktuelle Verordnung untersagt den Betrieb von Clubs, Diskotheken und vergleichbaren Einrichtungen. Zwar wären Kulturveranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, diese sind aber im Piano so nicht durchführbar“, schreibt das Team in einem Facebook-Statement.
„Uns fällt es nicht leicht, aber auch wir sind uns der Verantwortung mehr als bewusst und treffen keine leichtfertigen Entscheidungen“, heißt es weiter. Tickets können rückabgewickelt werden. „Lasst den Kopf nicht hängen, das tun wir nämlich auch nicht. Und umso mehr freuen wir uns irgendwann auf unbeschwertere Zeiten“, schreiben die Konzertmacher aus dem Dortmunder Westen.
Im Domicil bleibt die Kapazität freiwillig reduziert
Im Jazz-Club Domicil laufen seit einigen Monaten bereits Konzerte mit (freiwillig) reduzierter Kapazität.
Maximal 150 Gäste nach 2G-Einlass-Regeln waren dort bisher zu Konzerten zugelassen. „Wir haben einen hohen Raum mit einem guten Lüftungssystem. Veranstaltungsbezogene positive Tests sind uns nicht bekannt“, sagt Domicil-Programmchef Waldo Riedl. „Wir machen weiter, solange wir dürfen und können“, sagt Riedl.
In einigen kleineren Dortmunder Live-Musik-Locations wie dem Subrosa oder dem „Wohnzimmer live im Piepenstock“ geht das Programm nach jetzigem Stand weiter wie geplant nach 2G-Regel. Andere Betriebe wie Junkyard oder Rekorder haben dagegen ihr Programm gestrichen.
Zahlreiche weitere Kultur-Spielstätten in Dortmund wie das Konzerthaus, Schauspielhaus und Opernhaus liegen unter der 1000er-Grenze. Das Programm läuft hier unter 2G-Bedingungen und mit Maskenpflicht vorerst weiter.
Die aktuelle Corona-Schutzverordnung gilt noch bis zum 21. Dezember.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
