Die Dortmunder Friseurin Arzu Saglam bekommt die allgemeinen Preissteigerungen auf ganzer Linie zu spüren. Haarpflegeprodukte und Färbemittel werden teurer und die Kunden immer weniger. © Arzu Saglam
Preissteigerungen
„Könnte platzen vor Wut“ - Kosten lassen Friseurin Arzu Saglam verzweifeln
Friseurin Arzu Saglam machen die steigenden Betriebskosten aktuell stark zu schaffen. Einige Produkte kauft sie schon gar nicht mehr ein. In einem Asselner Salon sieht die Lage besser aus.
Über zwei Euro pro Farbtube zahlt Arzu Saglam (46) seit dieser Woche mehr. Die neuen Einkaufspreise musste die Friseurin aus Kirchderne erst einmal sacken lassen. Shampoos und Spülungen seien bereits in den letzten Wochen so teuer geworden, dass sie keine neuen mehr bestellt.
Der Verkauf von Haarpflegeprodukten rechnet sich für sie einfach nicht mehr: „Wer kauft denn hier aktuell für teures Geld Shampoo, wenn man es in der Drogerie für ein bis zwei Euro bekommt?“.
Aber nicht nur die steigenden Betriebskosten haben Auswirkungen auf den Alltag im Salon „New Cut“. Auch die Preis-Explosionen im Supermarkt und an den Tankstellen bekommt Arzu Saglam zu spüren.
Das Geld für den Friseurbesuch fehlt
Ihre beiden Salons blieben seit Tagen leer. Sie und ihre Angestellten warten meist vergeblich auf Kunden. Man merkt, dass vielen Leuten das Geld für den Friseur fehlt, wenn sie überall anders schon mehr bezahlen. „Schrecklich, aber es ist nun mal so“, lautet das Urteil der Friseurin.
Markus Brylka hat dieser Tage noch gut lachen. Seine Großhändler haben die Preise für Farbtuben bisher noch nicht erhöht. © Janine Jähnichen
In Markus Brylkas Salon sieht die Lage deutlich besser aus. Der Friseurmeister aus Asseln hat aktuell noch keinen Grund zu klagen, wie er sagt.
Sicher würden sich die steigenden Kosten für Strom und Gas bei der Jahresabrechnung bemerkbar machen. Farben und Pflegeprodukte seien bei seinen Großhändlern allerdings noch nicht teurer geworden.
Einen Haarschnitt müsse sich jeder leisten können
Auch die Kunden bleiben ihm und seinem Team treu. Brylka selbst hält seine Preise aber auch bewusst im unteren Preissegment, damit sich seine Kunden den Friseurbesuch weiterhin leisten können.
Ein Haarschnitt gehört für ihn zu den Grundbedürfnissen. Da wäre es „schon übel“, wenn man es sich nicht mehr leisten könnte „ordentlich“ rumzulaufen.
Noch blickt Brylka positiv in die Zukunft. Wenn die Preissteigerungen in den nächsten Wochen und Monaten bei seinen Großhändlern ankommen, sieht aber auch er sich gezwungen, seine Preise entsprechend anzupassen. Dann müssten die Mehrkosten an die Kunden weitergegeben werden. „Auch wenn das sicherlich alles nicht schön ist“.
Arzu Saglam und ihrem Team bleibt derweil nichts anderes übrig, als die nächsten Wochen abzuwarten. Auch wenn die Friseurin wegen der Gesamtsituation einfach nur „vor Wut platzen“ könnte. Nach einer Corona-bedingten Schließung des Salons vor einigen Wochen, schlagen die Folgen der Preisanstiege bei der 46-Jährigen nun besonders zu Buche.
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