Preis-Explosion: Großkreutz-Kneipe „Mit Schmackes“ zieht Konsequenzen

© Christopher Reinecke

Preis-Explosion: Großkreutz-Kneipe „Mit Schmackes“ zieht Konsequenzen

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Steigende Energie- und Lebensmittelpreise machen sich auch bei der Dortmunder Kult-Kneipe „Mit Schmackes“ bemerkbar. Die Betreiber gehen nun in die Offensive und sprechen ihre Kunden direkt an.

Dortmund

, 06.04.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Energiepreise schießen in die Höhe, und auch die Lebensmittelpreise steigen aktuell an. Gastronomen stellt das vor ein Dilemma: Preise erhöhen oder Portionen verkleinern? Kevin Großkreutz und Christopher Reinecke, die seit 2016 das „Mit Schmackes“ betreiben, ziehen für ihr Lokal nun erste Konsequenzen.

In einem Facebook-Post schildert das Restaurant sein Dilemma und verrät, welche Auswirkungen die steigenden Preise für Gäste haben werden. Da besonders der Fleischpreis gestiegen sei, haben die Betreiber mehrere Möglichkeiten abgewogen: Das Fleisch woanders aus der EU, nicht mehr aus Deutschland kaufen? Die Portionen verkleinern? Den Beilagensalat streichen?

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Letzten Endes haben sich Kevin Großkreutz und Christopher Reinecke gegen diese Maßnahmen entschieden. Denn man wolle „weiterhin dieselbe Qualität und Portionsgröße gewährleisten“, sagt Reinecke.

Preiserhöhungen

Stattdessen sollen die Preise erhöht werden. Fünf bis acht Prozent mehr werden einzelne Gerichte jetzt kosten, viele Gerichte einen ganzen Euro mehr. Andere Speisen verschwinden vorerst ganz von der Karte. So zum Beispiel das Deutsche Hüftsteak, das laut Christopher Reinecke inzwischen mehrere Euro mehr im Einkauf kostet.

Und auch der Einkaufspreis des Schnitzels sei mittlerweile um fast 50 Prozent gestiegen. Dabei seien Energiekosten und andere Posten wie Salate und Öl noch nicht mit einberechnet.

„Sitzen alle im selben Boot“

Jammern wolle Reinecke aber nicht. „Wir Gastronomen, aber auch alle anderen, sitzen alle im selben Boot, alle sind davon betroffen. Und wir gehen davon aus, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird“, meint er. Nun müsse man schauen, was man den Gästen noch „zumuten“ kann. Denn ein Steak für über 30 Euro wolle er nicht verkaufen, deswegen wurde es auch vorerst von der Karte des „Mit Schmackes“ gestrichen.

Grund für die steigenden Fleischpreise seien zum einen höhere Transportkosten, die wiederum aus den hohen Spritpreisen resultieren. Zum anderen komme das Tierfutter in der Regel aus der Ukraine.

Auch steigende Personalkosten kommen beim „Mit Schmackes“ hinzu. Durch die in vielen Bereichen steigenden Preise sollen die Mitarbeiter nicht leiden. Das sieht Reinecke aber als selbstverständlich und vollkommen gerechtfertigt an.

Unter dem Facebook-Post, der die Preiserhöhungen angekündigt und erklärt hat, haben User viel kommentiert. Die überwiegende Mehrheit zeigt Verständnis für die Maßnahme des Restaurants und begrüßt die offene Kommunikation.