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Neuer Kirmespark eröffnet in Dortmund: Das kann der FunDOmio-Ersatz
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Aus FunDOmio wird FreDOlino: Am Freitag (2.7.) eröffnet der Kirmespark FreDOlino am Dortmunder Fredenbaum. Wir haben einen ersten Blick auf die Kirmes geworfen.
Noch regnet es, während die letzten Schilder aufgestellt werden und die finalen Feinarbeiten laufen, bevor am Freitag (2.7.) der Kirmespark „FreDOlino“ eröffnet wird. Doch das Wetter soll besser werden, darauf hoffen hier alle.
Denn es gilt einiges aus den letzten Monaten aufzuholen. „Die Kollegen freuen sich nach langer Pause darauf, wieder Freude in die Stadt zu bringen“, sagt Patrick Arens, Mitorganisator von FreDOlino und Vorsitzender des Dortmunder Schaustellervereins Rote Erde.
„Letztes Jahr war das Konzept relativ nah dran an einem Freizeitpark, jetzt ist es wieder mehr eine Kirmes“, beschreibt Arens den Nachfolger des Pop-Up-Freizeitparks aus dem letzten Jahr „FunDOmio“.

Am Tag vor der Eröffnung des Kirmesparks FreDOlino laufen noch die letzten Aufbauarbeiten. © Oliver Schaper
Unterschiede zu FunDOmio
Im Gegensatz zum letzten Jahr findet FreDOlino nun wieder auf dem „traditionellen Platz“ statt, dem Festplatz Eberstraße. Auch das Preissystem unterscheidet sich vom Letztjährigen.
Damals setzten die Schausteller auf einen Pauschalpreis, der ähnlich einer Flatrate unbegrenzt viele Fahrten für eine Einzelperson einschloss. In diesem Jahr gibt es lediglich eine Hygienepauschale für einen Euro pro Person, die am Eingang fällig wird, die Attraktionen werden anschließend einzeln bezahlt.
Familienfreundlichkeit im Fokus
„Wir haben das Hauptaugenmerk darauf gelegt, dass wir familienfreundlich aufgestellt sind“, sagt Schausteller Rudi Isken. Für alle Altersklassen sei etwas dabei: Kettenkarussell, Autoscouter, Breakdance; Mit der Rocket-Schaukel sei auch für den Nervenkitzel gesorgt. Zwölf verschiedene Fahrgeschäfte und knapp über 40 Stände kommen so zusammen, außerdem verschiedene Verweilzonen sowie ein großes Gastro-Angebot.
Das ist etwas weniger als FunDOmio noch enthielt, doch stecken da klare Gründe hinter, erklärt Isken. „Wir legen natürlich auch Wert darauf, dass alle, die hier stehen, Verdienstchancen haben.“ Daher solle die gegenseitige Konkurrenz eher gering gehalten werden.
Situation derzeit noch nicht optimal für Schausteller
Für einen Besuch im Kirmespark ist der Nachweis darüber, geimpft, genesen oder getestet zu sein, derzeit noch Pflicht. Eine nicht ganz optimale Ausgangssituation, findet Arens: „Das ist in unseren Augen etwas ungerecht“, schließlich sei zum Beispiel der Besuch der Außengastronomie derzeit auch ohne diese Nachweise möglich.
„Wir erkennen immer mehr, dass wir das letzte Rad am Wagen sind“, sagt der Schausteller. „Wir haben die Maßnahmen immer mitgetragen. Aber wir fühlen uns hier in der Beziehung benachteiligt.“

Am Freitag (2.7.) eröffnet der Kirmespark "FreDOlino" am Fredenbaum. © Oliver Schaper
Während der Festplatz normalerweise Raum für bis zu 8000 Personen bietet, reduzieren die Corona-Regelungen diese Zahl auf etwa 2000. Auf eine möglichst hohe tägliche Auslastung hoffen daher die Schausteller, damit sich das Geschäft auch lohnt.
Von mindestens 70 Prozent, die erreicht werden müssten, spricht Arens. Schließlich hängen diverse Familienschicksale der Schausteller selbst sowie der Angestellten daran. „Wir sind seit fast 20 Monaten ohne reguläres Einkommen. Und Subventionen können keine Einnahmen ersetzen“, so Arens.
Spaß für kleines Geld
Nun liege der Fokus aber zunächst auf der Eröffnung. Dabei sollen sich die Besucherinnen und Besucher möglichst sicher fühlen. So sei genug Platz vorhanden, um Abstände einzuhalten und vor dem Eingang wird es ein Zentrum für kostenlose Bürgertests geben. Bis zum 25. Juli wird der Dortmunder Kirmespark jeweils mittwochs bis sonntags öffnen.
„Wir glauben, dass die Menschen diese Form der Unterhaltung wieder brauchen“, sagt Verena Winkelhaus vom Schaustellerverband. Im Gegensatz zu anderen Freizeitaktivitäten, die wieder stattfinden dürfen, die allerdings oftmals mit hohen Preisen verbunden sind, spreche der Kirmespark die ganze Familie an. „Bei uns kann man fürs kleine Geld Spaß haben“, so Winkelhaus.
Patrick Arens erhält besondere Auszeichnung
Als Vizepräsident des Bundesverbandes für Schausteller und als Vorsitzender des Dortmunder Schaustellervereins „Rote Erde“ hat sich Patrick Arens im Laufe der vergangenen Monate für die Branche der Schausteller eingesetzt. Für seine Verdienste wird er daher nun vom Freundeskreis Kirmes & Freizeitparks mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Corona-Pandemie habe das Schaustellergewerbe „tief ins Mark getroffen“, heißt es dazu in der Mitteilung des Vereins für Kirmes- und Freizeitparkfans. Arens Einsatz habe das Ziel verfolgt, die Branche nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Übergeben wird die Auszeichnung in Form einer Achterbahn-Skulptur am Samstag (3.7.) um 16 Uhr im Rahmen der offiziellen Eröffnung des Kirmesparks FreDOlino in Dortmund auf dem Festplatz an der Eberstraße.1998 im Rheinland geboren und seit ein paar Jahren zum Studieren im Ruhrgebiet Zuhause. Verschiedene Menschen und ihre Geschichten - das möchte ich erleben und darüber berichten.
