Die evangelische Kirchengemeinde Wellinghofen gewährt einer geflüchteten Frau aus Burundi Kirchenasyl. Das teilte der evangelische Pressedienst (epd) am Mittwoch (7.6.) mit. Die katholische Christin sei über Kroatien nach Deutschland eingereist und solle nun wieder dorthin abgeschoben werden, erklärte der Kirchenkreis Dortmund.
Die junge Frau habe über „Polizeigewalt mit Schüssen, Schlägen und Eingesperrt-werden“ in Kroatien berichtet. Nach zwei Tagen in Gewahrsam sei die junge Frau, die etwa 30 Jahre alt sein soll, ausgesetzt worden. Diese Schilderungen decken sich mit den Berichten von Hilfsorganisationen über die Lage in Kroatien und die Polizei dort, so der epd.
Gemeinde bittet um Hilfe
Da sich die Geflüchtete nun in Kirchenasyl befindet, darf sie das Gelände der Kirchengemeinde nicht mehr verlassen. Die Gemeinde sucht deshalb Menschen, die Einkäufe und andere Aufgaben erledigen.
Pfarrer Friedrich Stiller, Leiter des Referats für gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis, unterstütze den Einsatz. Die evangelische Kirche würde nicht leichtfertig Kirchenasyl gewähren. „Es muss immer ein individueller humanitärer Härtefall vorliegen, und das wird von uns auch geprüft, zusammen mit der Flüchtlingsberatung der Diakonie“, erklärte Stiller.
Bei Kirchenasyl gewährt eine Kirchengemeinde Geflüchteten, denen eine Abschiebung droht, einen zeitlich befristeten Schutz. Dadurch soll eine erneute Prüfung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erreicht werden.
Der Staat toleriert das Kirchenasyl, allerdings kann er von seinem Zugriffsrecht Gebrauch machen, um Betroffene abzuschieben.
(mit Material von epd)
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