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Lindenhorster Wald: „Kein Eingriff geplant“ – Eine neue Kita kommt dennoch
Streit um Waldstück
Im Streit um die Errichtung einer Kita in einem Lindenhorster Waldgebiet gibt es neue Erkenntnisse. Eine neue Kita wird bestätigt - aber nicht im städtischen Waldgebiet.
Zwischen der Herrekestraße, den Bahngleisen, der Sportanlage des TuS Lindenhorst und der Straße Am Buchenwald befinden sich drei Grundstücke. Der Großteil des Waldgebiets gehört dabei der Stadt. Davor, an der Herrekestraße liegend, sind zwei Privatgrundstücke: Herrekestraße 66 und 66a.
Gerüchten zufolge sollten 36 Bäume im städtischen Waldgebiet gerodet werden, damit dort eine Kita errichtet werden könnte. Dem widerspricht die Stadt Dortmund: „Es wird keinen Eingriff auf der Fläche geben, da ist nichts geplant.“ Heißt: Auf der städtischen Waldfläche wird es zu keinem Kita-Neubau kommen.
Laut Angaben der Stadt erfolgt die Einrichtung einer Kindertagesstätte allerdings nur unweit – auf Grundstück Herrekestraße 66 samt Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg. Die Fläche gehört der Gelsenkirchener Immobilienagentur Vivawest. Ein Pressesprecher der Stadt Dortmund sagt, dass „eine Bauvoranfrage“ vorliegen würde.
Vivawest bestätigt Gespräche mit der Awo
Auch Vivawest bestätigt das Vorhaben. Man würde sich in Gesprächen mit der Awo befinden. Während die Gewerbeeinheit weiterhin im Besitz von Vivawest bleibt, soll die Awo die Kindertagesstätte betreiben.
Geplant ist, dass eine viergruppige Kita errichtet wird, „die bestenfalls Ende 2024 eröffnet werden könnte“, so eine Pressesprecherin von Vivawest.
Derzeit befinde man sich noch in der „Prüfung diverser baurechtlicher und standortbezogener Sachverhalte, die mit diesen Plänen in Zusammenhang stehen“ würden, geht aus dem Vivawest-Schreiben hervor. Zum aktuellen Zeitpunkt könne man aber keine genaueren Informationen angeben.
Bereits im September 2020 informiert Stadt über neue Kita
Auch ein städtisches Dokument aus dem September vergangenen Jahres belegt, dass in der Herrekestraße eine neue Kita eröffnet wird. Zu diesem Zeitpunkt wurde aufgeführt, dass diese im Jahr 2022 den Betrieb aufnehmen würde – was Vivawest mit dem Starttermin für 2024 revidiert.
Laut der Anlage der Stadt Dortmund sind am Standort vier Gruppen mit 73 Gesamtplätzen angedacht. Auch die Trägerschaft der Awo wird darin belegt.
Die bisherigen Aussagen decken sich mit den Informationen, die die Awo mitteilt. Pressesprecherin Cordula von Koenen sagt, dass man die entsprechende Kita in der Herrekestraße 66 betreiben würde. Weitere Details konnte sie nicht nennen.
Stens widerspricht geplanter Abholzung bereits zuvor
Bereits tags zuvor gab der Evinger Bezirksbürgermeister Oliver Stens an, dass ihm kein Antrag vorliegen würde, dass der städtische Wald zugunsten eines Kita-Neubaus gerodet werde. Die an den Bäumen befindlichen grünen Punkte seinen „Pflegemarkierungen“.
„Bei einer Fällung wird mit einem roten Kreuz oder einer Banderole markiert“, sagt der Evinger Bezirksbürgermeister. Stens bestätigt die Pläne einer Kita auf dem Vivawest-Grundstück.
Mit der geplanten Kita-Errichtung soll dem derzeitigen Bedarf an Kita-Plätzen in Eving entgegengewirkt werden. Die Versorgungsquote im U3-Bereich liegt zum Stand Dezember 2020 noch unter 30 Prozent. 51 sind angestrebt. Durch neue Kita-Bauten in Eving soll der Prozentsatz auf 42,6 Prozent steigen.
Daniel Immel, gebürtiger Westerwälder, den es nach Stationen in Iserlohn und Perth nach Dortmund verschlagen hat. Will die täglichen Geschichten, die die Dortmunder Straßen bieten, einfangen und ein Journalist auf Augenhöhe sein. Legt in seiner Freizeit als DJ auf und liebt den Sound von Schallplatten.
