Kay Voges wird Intendant eines großen renommierten Theaters im Ausland
Schauspiel Dortmund
Kay Voges, scheidender Intendant des Schauspiel Dortmund, übernimmt in der Saison 20/21 die Leitung eines großen renommierten Theaters.

Kay Voges, der scheidende Intendant des Dortmunder Schauspiels. © dpa
Kay Voges übernimmt im kommenden Jahr die Leitung des Volkstheaters in Wien. Der 47-Jährige folgt zur Saison 2020/21 auf Direktorin Anna Badora, wie die Stadt Wien am Freitag bekanntgab.
Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hatte am Freitag (7.6.) Kay Voges als künftigen Direktor des Volkstheater Wien ab 2020/21 vorgestellt. „Wir haben nach der richtigen Person für den richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gesucht, und ich denke, wir haben diese Person gefunden“, freut sich Kaup-Hasler. Eine Fachjury hatte Voges für diese Aufgabe empfohlen.
Das Volkstheater, 1889 als bürgerliches Gegenstück zum Burgtheater gegründet, ist eine der größten Sprechbühnen im deutschsprachigen Raum.

Das Volkstheater in Wien. © © www.lupispuma.com
Dem Dortmunder Schauspiel großes Renommee verschafft
Voges gilt als experimentierfreudiger Innovator, der dem Schauspiel Dortmund weit über die Grenzen der Ruhrgebietsstadt Renommee verschafft hat. Er hat die Bühne zu einem Live-Spektakel gemacht, mit Elementen des Kinos, der Videokunst, Tonregie und Schnitttechnik.
Er wolle in Wien eine „Factory für Theaterkunst in ästhetischer und politischer Auseinandersetzung mit der Gegenwart“ machen, kündigte er an. „Die Digitalisierung wird für mich eine wichtige Rolle spielen.“
„Theater ist die fünfte Macht im Staate und es ist wichtig, dass das Volkstheater die Stellung ein- und wahrnimmt, die dem Haus unter den führenden Bühnen Europas zusteht“, erklärte Voges in einer Mitteilung des Theaters Dortmund. Als erste Maßnahme traf sich der designierte Direktor mit der Belegschaft im Zuschauerraum seiner zukünftigen Wirk- und Arbeitsstätte.

Der beeindruckende Theaterraum des Wiener Volkstheaters. © © www.lupispuma.com / Wiener Vol
Inszenierung am Burgtheater
In Wien wird sich Voges bereits vorher als Regisseur vorstellen: Am Burgtheater soll er in der ersten Saison von Martin Kusej eine „Endzeit-Oper“ unter dem Titel „Dies irae – Tag des Zorns“ realisieren.
Dass Voges Dortmund nach zehn Jahren 2020 verlässt, war bekannt. Seine Nachfolge dort soll als eine der jüngsten Intendantinnen in Deutschland die 34 Jahre alte Regisseurin Julia Wissert übernehmen. Unter Voges hatte das Schauspiel Dortmund in Nordrhein-Westfalen dreimal hintereinander den NRW-Kritikerpreis als Theater des Jahres bekommen. Mit dem Stück „Die Borderline Prozession“ schaffte Voges es 2017 erstmals an das Berliner Theatertreffen, das ihn mit der Einladung für seinen Wagemut belohnte.
Voges lebt zurzeit noch in Dortmund, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.
mit dpa