Grundschule im Pech

Kaputtes Klettergerüst: Schule in Dortmund muss den langen Weg gehen

Eine Turnstange, eine Torwand: Das sind die Spielgeräte auf dem Hof einer Grundschule im Dortmunder Westen. Es gibt noch ein anderes Spielgerät, aber das ist 28 Jahre alt und gesperrt – mal wieder.

Huckarde

, 11.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Schüler der Urbanus-Grundschule haben während der großen Pausen momentan viel zu tun. Durch einen Sponsorenlauf ist ein bisschen Geld reingekommen, von dem ein Haufen Bälle in allen Größen eingekauft worden ist. Für jeden scheint ein Ball dabei zu sein. Das sorgt für ein wildes Durcheinander.

Das wird die Kinder in nächster Zeit davon ablenken, dass es mit dem Aufenthalt auf ihrem Schulhof nicht so weit her ist. Denn das zentrale Spielelement, ein großes Klettergerüst aus Holz und Metall wird umrahmt von einem Zaun.

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Das Gerüst ist seit Ostern gesperrt, die Sicherheit der Kinder ist gefährdet. Bei einer routinemäßigen Kontrolle wurden morsche Stellen in der Holzkonstruktion entdeckt.

Warum nicht einfach austauschen?

Morsche Holzteile? Wo ist das Problem, die tauscht man einfach aus. „So würde es der Privat-Besitzer machen“, sagt Hubert Pauli, der Schulleiter. Doch ist der Besitz der Stadt Dortmund betroffen, wird es kompliziert.

Bereits vor zwei Jahren hatte es erste morsche Stellen gegeben, ganz natürlich für eine Holzkonstruktion, die etwa 28 Jahre alt ist. Damals tauschte der Hersteller die betroffenen Teile aus. Noch heute kann man die Teile erkennen an einem anderen Beschlag.

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Auch wegen der neuen Schäden setzte sich das Grünflächenamt laut Hubert Pauli mit dem Hersteller in Verbindung. Doch diesmal wird es keine Ersatzteile geben, die werden nicht mehr hergestellt.

Oder selbst machen?

Schwer zu glauben, denn die Ersatzteile sind kaum mehr als runde Holzbohlen mit Löchern für die Schrauben. So etwas kann man doch selbst machen, oder? „Das könnte man“, sagt Hubert, „doch wenn keine Originalteile verwendet werden, könnte der TÜV die Betriebsgenehmigung verweigern“.

Eine Reparatur scheidet also leider aus. Es läuft auf ein neues Gerüst hinaus. Auch das dürfte eigentlich kein Problem sein. Der Förderverein besorgt die Vorfinanzierung und wenn der Antrag dann die Instanzen durchlaufen hat, kommt das Geld von der Stadt Dortmund.

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Auch diese Lösung scheidet aber aus, denn der Schulhof der Urbanus-Grundschule ist etwas ganz Besonderes: ein öffentlicher Weg. Quer über den Schulhof verläuft eine Verbindung von der Roßbachstraße und der Kerschensteiner Straße.

Schulhof gilt als öffentlicher Raum

„Dieser Schulhof wird nicht um 16 Uhr abgeschlossen, dieser Schulhof ist immer offen“, berichtet Monika Oecking, die Vorsitzende der Schulpflegschaft. Die Urbanus-Grundschule muss erdulden, dass ihre Spielgeräte nach Schulschluss von jedem genutzt werden können, der Lust darauf hat.

„Und Geld des Fördervereins zu nutzen, für ein Spielgerüst in einem öffentlichen Raum, das ist nicht in Ordnung“, sagt Monika Oecking. Deshalb werden die Schüler noch länger auf das Kletter-Vergnügen in den Pausen verzichten müssen.

Denn um ein neues Gerüst zu bekommen, steht nun nur noch der lange Weg offen. Von dem Antrag an die Behörde, dem Beschluss in Rat und Bezirksvertretung, der Ausschreibung, dem Auftrag bis zum Aufbau.

Mangelhafte Aufenthaltsqualität

Hubert Pauli hofft nur, dass die eklatant mangelhafte Aufenthaltsqualität auf dem Schulhof diesen Vorgang beschleunigen könnte, auch wenn die Kinder gerade mit den neuen Bällen viel Spaß haben.

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