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Kampf gegen Eichenprozessionsspinner: Die Strategie der Stadt steht
Raupen
Das nervigste Insekt der vergangenen Jahre hat bald wieder Saison. Die Stadt Dortmund bereitet sich auf die Rückkehr des Eichenprozessionsspinners vor. Helfen soll eine spezielle Vogelart.
Wer in den Dortmunder Wäldern spazieren unterwegs ist, dürfte es schon an mehreren Hinweisschildern bemerkt haben: Der Eichenprozessionsspinner kehrt zurück.
Die Raupen dieser Falter-Art nisten voraussichtlich zwischen Ende April und Anfang Mai in großer Zahl an Bäumen. Auf ihre feinen Brennhaare können Menschen allergisch reagieren.
Raupen-Saison dauert rund vier Monate
Die Saison des als EPS abgekürzten Tieres dauert rund vier Monate. „Wie stark die Raupen des Eichenprozessionsspinners in diesem Jahr auftreten werden, kann derzeit niemand sicher abschätzen“, sagt Stadtsprecher Christian Schön.
„Der Eichenprozessionsspinner ist ein Risiko, mit dem man vor allem in den
nördlichen Stadtteilen überall rechnen muss“, so Stadtsprecher Christian Schön.
Absperrungen oder Schließungen von Parks sollen möglichst vermieden werden. Die Stadt Dortmund weist darauf hin, dass private Eigentümer auf ihren Grundstücken selbst in der Pflicht stehen, bei einem Befall zu handeln.
2019 war Dortmund wie viele andere Städte im Ruhrgebiet von dem
massenhaften Auftreten der Raupen überrascht worden war. Mehrere Parks und öffentliche Flächen mussten gesperrt werden.
Grünflächenamt setzt erfolgreiche Strategie aus 2020 fort
2020 hatte das Grünflächenamt eine gesamtstädtische Strategie gegen die EPS-Raupen entwickelt. „Diese Strategie war erfolgreich und wird deshalb in den wesentlichen Punkten fortgesetzt“, sagt Christian Schön.
Die Hauptmethode beim Einsatz gegen den EPS bleibe das
Absaugen der Raupen, sobald sie das Entwicklungsstadium erreicht
haben, in dem sich die gefährlichen Brennhaare ausbilden. Insgesamt könnten acht stadtinterne Beseitigungsteams bereitgestellt werden.

Mit Hilfe eines Saugers werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners von den Bäumen entfernt. © Oliver Schaper (Archiv)
Nach dieser Reihenfolge werden befallen Bäume abgesaugt
Für das Absaugen befallener Bäume gilt die Priorisierung der Vorjahre:
- Schulen, Tageseinrichtungen für Kinder und Kinderspielplätze
- Sportplätze und Freibäder
- andere öffentliche Gebäude
- Grünanlagen und Parkwälder
- Straßenbäume
Die Nummer der telefonischen zentralen Raupenmelder-Hotline wird von der Stadt Dortmund noch bekannt gegeben. Die E-Mail-Adresse raupenmelder@dortmund.de wird rechtzeitig wieder aktiviert.
Kita-Kinder und private Eigentümer helfen mit
Fortgesetzt wird eine vorbeugende Maßnahme aus 2020. An vielen Fabido-Kitas waren mehr als 200 Nistkästen für Kohlmeise oder Blaumeisen aufgehängt worden. Die Meisen gelten als natürliche Fressfeinde der Raupen.
Auch die Sport- und Freizeitbetriebe hatten fast 200 Nistkästen aufgehängt. Private Eigentümer und Schulen seien dem Beispiel gefolgt, berichtet die Stadt Dortmund. Bevor die Nistkästen wieder in Betrieb genommen werden, sollten sie ohne chemische Mittel gereinigt werden, empfiehlt das Grünflächenamt.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
