
In seinem Foodtruck verkauft Sandeep (46) kalifornisches Streetfood mit Inspiration aus der ganzen Welt. © Joscha F. Westerkamp
Kalifornisches Streetfood: Sandeep erfüllt sich Foodtruck-Traum in Dortmund
Dortmunds Foodtrucks
In seinem Dortmunder Foodtruck kocht Sandeep Sardesai kalifornisches Streetfood mit Einflüssen aus verschiedensten Ländern. Zuvor hat er schon in fast der ganzen Welt gekocht.
Ob Embryos in Hühnereiern auf den Philippinen oder Kobra in Reiswein in Vietnam: Fast in der ganzen Welt hat Sandeep (46) schon gekocht. Mal ganz Verrücktes, mal High-end, teilweise in 2-Sterne-Restaurants und 5-Sterne-Hotels.
Mittlerweile distanziert er sich von so manchem, was er damals zubereitet hat – gefährdete Arten zu essen, das ginge echt gar nicht mehr, sagt er heute.
Sandeep hat sich vor einigen Jahren selbstständig gemacht, betreibt den Foodtruck „California Dreaming“ in Dortmund – und verkauft dort Streetfood aus Kalifornien mit Inspiration aus der ganzen Welt.

„California Dreaming“ heißt der Foodtruck von Koch Sandeep. © Joscha F. Westerkamp
Kalifornisches Streetfood mit globaler Inspiration: Das ergibt für ihn gleich doppelt Sinn. Zum einen, weil die er diese Inspiration eben über 15 Jahre selbst in verschiedensten Ländern gesammelt hat.
Um zum anderen: „Das Essen in Kalifornien ist nicht klar einer Nationalität zuzuordnen, sondern viel mehr eine kreative Küche, weil dort so viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Ländern leben.“
Von Indien und Kalifornien ab in die Welt
Er selbst ist in Los Angeles aufgewachsen, aber in Indien geboren. Seine Kochausbildung hat er teils in Indien und teils in Frankreich absolviert.
Die globalen Einflüsse in das kalifornische Essen zeigen sich bei ihm an verschiedenen Stellen, ganz besonders aber in den Soßen. „In meinen Salsas sind über zehn verschiedene Zutaten, allein drei verschiedene Chilis“, sagt er.

Das Fleisch für die Burger wird gestampft, damit es seinen besonderen Geschmack erhält. © Joscha F. Westerkamp
Garniert werden damit zum Beispiel seine „L.A. Smash Burger“. „Das Fleisch dafür ist aus eigenem Rezept und wird täglich von einer Metzgerei für mich produziert.“
Frisch auf der Platte stampft er es dann – für den besonderen Geschmack. Mit diesen Burgern sei er am erfolgreichsten – auch wenn er selbst viel lieber Tacos koche.

Bald sind die Burger fertig. © Joscha F. Westerkamp
„Ich liebe Tacos einfach. Man braucht eine sehr gute Technik, um die richtig zu machen. Wenn die Tortillas aus Maismehl aufgehen, müssen die ganz weich sein. Das ist nicht leicht.“
Die Leute wollen lieber Burger als Tacos
Wenn man seinen Foodtruck bucht, stehen Tacos wie zahlreiche andere kalifornisch-mexikanische Gerichte zur Wahl – in seinem üblichen Repertoire sind sie aber nicht. Denn: „Ganz viele Leute sagen: 'O wow, Tacos!' Aber dann bestellen sie doch nur Burger.“

Sandeep bereitet Burger in seinem Foodtruck. © Joscha F. Westerkamp
Wenn auch nicht ganz so beliebt wie Burger, stehen aber doch noch öfter als Tacos auf der Karte: Quesadillas. „Das sind Tortillas, die mit ganz viel Käse gefüllt werden, außerdem mit Fleisch, verschiedenem Gemüse und Salsas“, so Sandeep.

Mehrere hausgemachte Salsas kommen auf die Quesadillas. © Joscha F. Westerkamp
Der größte Unterschied zu Tacos: Während bei Tacos der charakteristische Geschmack vor allem durch das Maismehl in den Tortillas geprägt werde, müssten Quesadillas nicht unbedingt aus Maismehl sein. Viel wichtiger sei – wie schon der Name sage – der Käse.

Sandeep serviert Quesadilla mit Hühnchen. © Joscha F. Westerkamp
Was genau Sandeep in seinem Foodtruck kocht, hängt dann immer ganz von der Umgebung und der jeweiligen Buchung ab. Seit etwa anderthalb Jahren steht er viel am See im Revierpark Wischlingen, doch da möchte er in ein paar Wochen weg.
Sein Traum geht jetzt in Erfüllung
Dann könne er seinen Traum erfüllen, auf den er die letzten Jahre hingearbeitet habe: „Ich mach dann fast nur noch Catering“. Wer sein Essen dann probieren will, muss ihn buchen, etwa über seine Website california-foodtruck.de.

Noch steht Sandeep die meiste Zeit mit seinem Foodtruck am Revierstrand Wischlingen. Da möchte er aber bald weg. © Joscha F. Westerkamp
Gelegentlich könne man ihn noch auf öffentlichen Events treffen – als Nächstes zum Beispiel auf dem Juicy Beats. Aber auch nur in sommerlichen Monaten! Denn: „Ich möchte immer wegkönnen, wenn die Sonne verschwindet.“
Deshalb betreibe er jetzt zwar in Dortmund mit „California Dreaming“ insgesamt drei Foodtrucks mit ein paar Mitarbeitern, ein Restaurant habe er aber nie eröffnen wollen. „Im Winter will ich weg. Da bin ich Tauchlehrer.“
Dortmunds Foodtrucks
In dieser neuen Serien stellen wir Dortmunds interessanteste Foodtrucks vor – und die Geschichten der Menschen darin. Sie kennen einen außergewöhnlichen Foodtruck, über den wir auf jeden Fall berichten sollten? Dann schreiben Sie uns doch an dortmund@ruhrnachrichten.de!Gebürtiger Ostwestfale, jetzt Dortmunder. In der zehnten Klasse mit Journalismus und Fotografie angefangen. Liebt es, mit Sprache zu jonglieren – so sehr, dass er nun schon zwei Bücher übers Jonglieren geschrieben hat.