Kabarett-Festival Ruhrhochdeutsch vor unsicherer Zukunft
Stadt streicht Zuschuss
Die Stadt zieht sich aus der Mitfinanzierung des Kabarett-Festivals Ruhrhochdeutsch zurück. In den nächsten Jahren soll der Zuschuss nach und nach abgeschmolzen und ab 2020 auf Null gesetzt werden. Die mögliche Konsequenz: Dem Festival droht in der aktuellen Form mittelfristig das Aus.

Dem Festival an der B1 droht mittelfristig das Aus.
Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, das seit 2010 laufende Festival dauerhaft mit 120.000 Euro im Jahr zu unterstützen. Doch die Politik spielte nicht mit. Nachdem die Grünen schon vor Jahren vergeblich eine Streichung des Zuschusses gefordert hatten, fand nun in nichtöffentlicher Sitzung des Rates ein Antrag der CDU eine breite Mehrheit.
Danach soll Ruhrhochdeutsch im nächsten Jahr noch 90.000 Euro aus der Stadtkasse erhalten, 2018 dann 60.000 und 2019 letztmalig 30.000 Euro. Danach wird es keinen städtischen Zuschuss mehr geben.
Um die Veranstaltung auch weiterhin möglich zu machen, steht der Vorschlag im Raum, den Kartenpreis um wenige Euro zu erhöhen – und so die fehlenden Gelder aus städtischer Kasse auszugleichen. Auf einer Pressekonferenz am Freitag blickte Horst Hanke-Lindemann, künstlerischer Leiter der Veranstaltung, auf die vergangene Spielzeit zurück und nahm dabei Stellung zu den Entwicklungen.
Eine Erhöhung der Eintrittspreise um wenige Euro seien nicht ausreichend, um das aufkommende Loch in der Veranstaltungs-Kasse zu stopfen, so Hanke-Lindemann. Grund dafür seien die zahlreichen Abgaben, die der Veranstalter vom Eintrittspreis abführen muss. Weil die Künstler direkt an den Eintrittsgeldern beteiligt sind und für den Veranstalter beispielsweise Steuer- und Sozialversicherungsabgaben anfallen, brauche es brutto eine starke Preiserhöhung, um netto tatsächlich einen Mehrgewinn von wenigen Euro verzeichnen zu können. Bei einem Eintrittspreis von etwa 37 oder 38 Euro komme man aber nicht mehr auf die bisherigen Zuschauerzahlen.
Sparpläne der Stadt
Generell stellt Hanke-Lindemann die Sparpläne der Stadt infrage: Auch einen Umzug weg von der B1 schließt er nicht aus. Das würde allerdings bedeuten, dass die Standortkosten nicht mehr in die Kasse der Westfalenhallen fließen. Gleiches gelte unter anderem für die Einnahmen aus Parkgebühren. Weil die Westfalenhallen jedoch in städtischer Hand seien, verliere die Stadt durch einen Umzug des Festivals „Ruhrhochdeutsch“ eher noch Geld, so Hanke-Lindemann. So könnten aus den Sparplänen der Stadt ein Nullsummenspiel – oder aber ein Verlustgeschäft werden.
Auch wenn die Zuschüsse bereits im nächsten Jahr gekürzt würden, sei die Saison 2017 aber gesichert: „Für 2017 werden wir das Festival noch bestreiten können“, sagt Hanke-Lindemann. Schon 2013 hatten die Grünen vorgeschlagen, den Zuschuss für das „Ruhrhochdeutsch“-Festival zu kippen.