Kroatische Spezialität

Likör-Produktion stockt: Dortmunder Ex-Wirt (31) will sich Traum noch erfüllen

Das traurige Aus einer Dortmunder Gastronomie sollte mit einer hauseigenen Julischka-Produktion versüßt werden. Noch lässt der kroatische Likör auf sich warten – gestorben ist die Idee aber nicht.

Dorstfeld

, 16.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Für den ehemaligen Dortmunder Gastronomen Josip Burazin wäre es die Erfüllung eines großen Traums. Denn der 31-jährige Dortmunder wollte schon immer einen eigenen Web-Shop betreiben.

Die passende Verkaufsidee hat der hauptberufliche Web-Entwickler schon lange: Gemeinsam mit seinem Bruder Mijo-Marsel (29) möchte er die kroatische Likörspezialität „Julischka“ produzieren und online vertreiben. Auslöser war die Schließung ihres beliebten Restaurants „Sudpfanne“ in Dortmund-Dorstfeld Anfang 2022.

Denn in den sechseinhalb Jahren, in denen die Familie Burazin ihre kroatische Gaststätte geführt hat, war der hauseigene Birnen-Pflaumen-Likör bei den Restaurantbesuchern äußerst beliebt. „Viele Gäste wollten ihn auch gerne für zu Hause kaufen“, erinnert sich Josip Burazin. Dieser Gedanke gefiel den beiden Brüdern und sie haben ihn weitergesponnen.

Eigentlich wollten sie mit der Likör-Produktion schon längst an den Start gegangen sein. Neben den Standard-Zutaten Sliwowitz (Pflaumenbranntwein) und Kruškovac (Birnenlikör) verwenden die Burazins noch eine dritte Zutat. „Doch die verraten wir nicht“, sagt der 31-Jährige.

Ex-Gastronom fehlt juristisches Wissen

Gleich mehrere Gründe haben die schöne Idee bislang ausgebremst. „Mir fehlt einfach das juristische Know-how, etwa, was den Namen des Produkts betrifft“, so Josip Burazin. Eigentlich sollte der Likör nach dem Restaurant benannt werden.

Das könnte aber „kritisch werden, weil das Gewerbe ja nicht mehr gültig ist“, erklärt Josip Burazin. Er arbeite gerade an einer kreativen Alternative. „,Julischka aus der alten Sudpfanne‘ wäre vielleicht eine Möglichkeit.“ Überhaupt müsse er noch viel recherchieren, um „nicht ins scharfe Messer zu laufen“: „Wir wollen ja Alkohol verkaufen und keine T-Shirts.“

Das geplante Projekt sei zudem aus Zeitmangel etwas stiefmütterlich behandelt worden. „Wir haben alle unsere Jobs und nicht immer den Kopf für andere Sachen“, erklärt der 31-Jährige. Tatsächlich würden sie regelmäßig Anfragen früherer Stammgäste bekommen.

Vorerst kein neues Restaurant

Aufgrund der politischen Weltlage sei er aktuell sogar froh, dass sich das Projekt verzögert, räumt Josip Burazin ein. Denn: „Ich habe Kontakt zu einigen Gastronomen, die über die hohen Energie- und Einkaufskosten stöhnen. Die müssen sie an die Kunden weitergeben und die bleiben irgendwann weg.“

Geld übrig für einen kleinen Luxusartikel wie Julischka habe bald sicherlich auch niemand mehr, ist sich Josip Burazin sicher. Genau aus diesem Grund würde seine Familie den großen Wunsch, ein neues Restaurant zu eröffnen, vorerst nicht weiterverfolgen. „Wir sind gerade froh, nicht in dieser Branche tätig zu sein. Ladenlokale hat man uns schon einige angeboten.“

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