Welle von Gewalt von Jugendlichen in Dortmunder Stadtteil Polizeipräsident schaltet sich ein

Jugendkriminalität in Scharnhorst: Das sind die Maßnahmen der Polizei
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In Scharnhorst kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen. Dabei würden diese laut Polizei nicht zwingend immer aus Scharnhorst kommen. Viele würden sich dort treffen, um Konflikte mit Gewalt auszutragen. Gerade im Bereich der Stadtbahn-Haltestellen Scharnhorst-Zentrum und Gleiwitzstraße komme es häufiger zu Straftaten.

Am Samstagabend (13. Mai) kam es einmal mehr zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen an der Haltestelle Scharnhorst Zentrum. Dabei setzten die Täter laut Polizei einen Schlagstock und Pfefferspray ein. Zeugen informierten die Polizei. Diese leitete Ermittlungen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ein. Der Hauptverdächtige (14) sei der Polizei bereits bekannt. Er wohnt jedoch nicht in Scharnhorst.

Schwerpunktkontrollen und Betretungsverbote

Die Ermittler identifizierten inzwischen rund 20 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Diese seien mehrfach in Scharnhorst auffällig geworden. Viele Jugendliche, die die Beamten dort antreffen, seien laut Polizei noch nicht straffällig geworden, sondern wären nur Mitläufer. Gegen jene, die straffällig werden, will die Polizei jetzt mit verschiedenen Maßnahmen vorgehen.

„Mit regelmäßigen Schwerpunkteinsätzen, schnellem und konsequentem Einschreiten, einem Intensivtäterkonzept und Bereichsbetretungsverboten reagiert die Dortmunder Polizei auf Jugendliche, die im Stadtteil Scharnhorst Konflikte austragen“, erklärt die Dortmunder Polizei in einer Pressemitteilung. Aktuell prüft die Polizei, ob gegen einzelne Jugendliche befristete Bereichsbetretungsverbote rechtlich möglich sind. Diese würden sich auf drei Monate beziehen. Bei Verstößen müssen die Betroffenen laut Polizei 200 Euro, bei wiederholten Verstößen sogar 400 Euro bezahlen. Diesen „großen Platzverweis“ nutzt die Polizei bereits in Aplerbeck, wo in diesem Jahr sechs Jugendliche damit belegt wurden.

Polizeipräsident nimmt Eltern in die Pflicht

Das seit Langem bestehende Präsenzkonzept der Polizei in Scharnhorst zielt laut Polizei darauf ab, „bei Straftaten schnell einzuschreiten und weitere Delikte zu verhindern.“ Laut einer Pressemitteilung der Polizei würden die Beamten vor Ort immer wieder mit Respektlosigkeiten und zum Teil auch körperlichem Widerstand konfrontiert.

Zur Arbeit der Polizei in Scharnhorst sagt Polizeipräsident Gregor Lange: „Mit dem Polizeigesetz und dem Strafrecht schöpfen wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel aus, um auf das Phänomen Jugendkriminalität zu reagieren. Für langfristig wirkende Erfolge im Umgang mit Jugendkriminalität müssen an erster Stelle aber auch erzieherische Probleme gelöst werden.“

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