Ein 14-jähriger Schüler hat nach Polizeiangaben am Dienstag (9.5.) gegen 12.20 Uhr in Scharnhorst einen anderen Schüler, einen 12-Jährigen, mit einem Messer bedroht. Das rief die Dortmunder Polizei auf den Plan. Der Beschuldigte jedoch bestreitet, ein Messer gezückt zu haben. Der Vorfall ereignete sich auf der Flughafenstraße / Ecke Sanderoth.
Der jugendliche Täter drückte sein Opfer wohl gegen eine Wand und verletzte es dabei leicht. Der 12-Jährige lief zur nahgelegenen Paul-Dohrmann-Schule, einer Förderschule Lernen, die beide Beteiligte besuchen. In der Schule wurde er sofort von Schulleiter Michael Keßebohm betreut.
Im Polizeibericht ist auch die Rede von einer Kette, die der Täter dem Opfer stahl. Das stellt Keßebohm anders dar: Die Kette sei bei dem Handgemenge kaputtgegangen, nicht aber gestohlen worden.
Die inzwischen von Lehrern der Schule verständigte Polizei entdeckte den 14-Jährigen während der Fahndung an der Gleiwitzstraße im Scharnhorster Einkaufszentrum eks.
„Bei seiner Festnahme leistete der aggressive Jugendliche massiv Widerstand“, so heißt es im Polizeibericht. Er habe versucht, die Einsatzkräfte mit Faustschlägen zu treffen. Fortwährend habe außerdem der 17-jährige Bruder des Beschuldigten den Einsatz gestört. Er schlug demnach auf die Polizisten ein, um den 14-Jährigen zu befreien. Vergeblich.

Schließlich seien beide gefesselt zur Wache transportiert worden. Auf dem Weg dorthin beleidigten die Jugendlichen die Polizisten. Nach Abschluss der ersten Ermittlungen holten die Eltern ihre Söhne von der Wache ab. Die Kriminalpolizei ermittelt. Tatvorwürfe sind Bedrohung, Widerstand und versuchte Gefangenenbefreiung.
So kam es zu dem Streit
Nach ersten Ermittlungen ist ein belangloses Gespräch zwischen dem 12-Jährigen und einem Mädchen der Anlass für die Tat. Das bestätigt Schulleiter Michael Keßebohm. Offenbar handele es sich um eine kleine Eifersüchtelei unter Jugendlichen.
Er habe mittlerweile selbstverständlich auch mit der Familie des Täters gesprochen, sagt Michael Keßebohm, und den 14-Jährigen als pädagogische Maßnahme zunächst von der Schule ausgeschlossen. Der ebenfalls beschuldigte 17-jährige Bruder besucht nicht die Paul-Dohrmann-Schule.
Ein grundsätzliches Problem der heutigen Zeit sei, so Keßebohm, dass viele Eltern sich nicht mehr so intensiv um ihre Kinder kümmern, wie das vielleicht noch früher der Fall war. Er wollte das aber nicht speziell auf diesen besonderen Fall bezogen wissen.
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