Tina Mohr, Ausbildungsberaterin der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund (r.), freute sich während der Jobmesse über viele interessierte Fragen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. „Das persönliche Gespräch wird gesucht“, sagte sie.

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Jobmesse Dortmund bietet Chance auf Traumjob: „Die Maske stört nicht“

rnAusbildung und Beruf

Job-Suchende und Top-Arbeitgeber aus Dortmund treffen sich an diesem Wochenende (4./5.9.) auf der Jobmesse. Karrierechancen en masse erwarten die Besucher. Ein Trend ist besonders auffällig.

Dortmund

, 04.09.2021, 17:58 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Jobmesse ist am Wochenende zurück nach Dortmund gekommen. Im vergangenen Jahr fand die Messe wegen der Corona-Pandemie nicht statt, jetzt macht sie zum 13. Mal in Dortmund Halt.

In der Mercedes-Benz-Niederlassung an der Wittekind-/Rosemeyerstraße bietet die Jobmesse Raum für persönliche Gespräche und echte Berufs- und Ausbildungschancen.

„Wir sind total zufrieden, wie die Messe anläuft. Man merkt dass sowohl Bewerber als auch Unternehmen dankbar sind für solch eine Präsenzmesse. Der persönliche Kontakt wird gesucht“, sagte Jörn Schulte-Hillen, Projektleiter der Jobmesse Dortmund, am Samstag.

„Wir sind mit unserem Sohn Nick hier, der gerne zum Zoll möchte. Hier hat er nach den reinen Online-Angeboten und dem vielen Home-Schooling in den vergangenen Monat mal die Möglichkeit, den persönlichen Kontakt zu suchen und sich direkt zu informieren. Die Maskenpflicht stört da nicht“, sagt ein Elternpaar aus Hörde.

Viele Ausbildungsstellen in Dortmund noch unbesetzt

Und wie sie denken offenbar viele Eltern. „Es ist auffällig, dass Eltern mitkommen und ihre Kinder motivieren, im direkten Kontakt mit den Arbeitgebern die Ausbildungschancen zu suchen und gegebenenfalls auch zu nutzen“, sagt Jörn-Schulte-Hillen.

Und die Chancen für die jungen Menschen seien ja sehr gut. „In Dortmund“, so betont der Projektleiter der Messe, „sind aktuell noch viele Ausbildungsstellen unbesetzt.“ Vor allem für das Handwerk unterstreicht Jörg Hamann, Ausbildungsleiter bei der Handwerkskammer Dortmund: „Im Kammerbezirk haben wir noch 700 freie Lehrstellen, die etwa zum 1. Oktober noch besetzt werden können.“

Unternehmen, wie hier die 2016 gegründete Firma VR Voice, bieten interessierten Bewerbern auf der Jobmesse Dortmund Ausbildungs- und Arbeitsplätze an. 15 Beschäftigte zählt das IT-Unternehmen derzeit. „Wir wollen aber weiter organisch wachsen und suchen in diesem Jahr noch zwei und für das nächste Jahr zwei bis drei neue Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter“, sagt Nils Schmidt.

Unternehmen, wie hier die 2016 gegründete Firma VR Voice, bieten interessierten Bewerbern auf der Jobmesse Dortmund Ausbildungs- und Arbeitsplätze an. 15 Beschäftigte zählt das IT-Unternehmen derzeit. „Wir wollen aber weiter organisch wachsen und suchen in diesem Jahr noch zwei und für das nächste Jahr zwei bis drei neue Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter“, sagt Nils Schmidt von VR Voice. © Schaper

Den Jugendlichen, die sich am Messestand informieren, macht Jörg Hamann klar, dass das Handwerk unheimlich vielfältig ist. „Es werden Maler und Lackierer gesucht und Azubis für die Bauberufe sowie Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung und Klima oder Elektroniker. Aber auch Augenoptiker oder Zahntechniker. Viele Berufe sind einfach nicht präsent, das merken wir. Und das liegt unter anderem daran, dass wir oder auch die Berufsberater der Arbeitsagentur während der Corona-Pandemie nicht in die Schulen kommen“, so Jörg Hamann.

„Die Jobmesse hilft bei der beruflichen Orientierung“

Umso größer sei jetzt der Informationshunger in vielen Familien. „Das persönliche Gespräch wird gesucht. Das stellen wir absolut fest. Und auch für uns ist es ja sehr angenehm, endlich wieder Vis-à-vis-Beratungsgespräche zu führen“, sagt Tina Mohr, Ausbildungsberaterin der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund.

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Nebenan bei dem jungen IT-Unternehmen VR Voice aus dem Technologiezentrum lässt sich Hanna Vielberg beraten. Die 23-Jährige hat in Hagen Wirtschaftsinformatik studiert. Das Studium hat sie mit dem Bachelor-Abschluss beendet. „Ich könnte mir nun vorstellen, in einem IT-Unternehmen oder in der IT-Beratung zu arbeiten. Die Messe hilft auf jeden Fall bei der beruflichen Orientierung, weil man hier in ganz unterschiedliche Branchen gucken kann“, sagt sie.

Wie der Name schon sagt, ist die Jobmesse keine Ausbildungsmesse. Dementsprechend checkt auch Dirk D. bei den namhaften Ausstellern wie Ströer, Dachser Logistics, DSW21, Stadt Dortmund oder KHS Abfüll- und Verpackungslösungen aus Wambel seine beruflichen Möglichkeiten.

Aktuell ist der 39-Jährige im Möbelhandel tätig. „Die Arbeitszeiten sind aber familienfeindlich. Ich will jetzt das Arbeits- und Familienleben besser unter einen Hut bringen“, sagt er.

Beobachtet wird zunehmendes Interesse an Weiterbildungen

Als gelerntem Gas- und Wasserinstallateur zeigen ihm Jörg Hamann um sein Team am Messestand der Handwerkskammer eine ganze Reihe an Möglichkeiten für einen erfolgreichen Umstieg auf. Beispielsweise könnte Dirk D. eine Meisterprüfung und dann auch eine Weiterbildung zum Betriebsfachwirt machen. „Das sind hilfreiche Informationen. Ich muss mir dass alles jetzt genau überlegen, denn der Ausstieg aus meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit bedeutet ja, dass ich für mich und meine Familie für eine gewisse Zeit mit Gehaltseinbußen leben muss“, sagt Dirk D.

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Auch der 39-Jährige steht für einen gewissen Trend in der Folge der Corona-Pandemie. In der langen Phase des Lockdowns hätten viele ihren Job verloren oder beschlossen, sich beruflich umzuorientieren, sagt Messeleiter Jörn Schulte-Hillen. „Das Weiterbildungsinteresse“, stellt er fest, „hat zugenommen.“

Workshops, Vorträge und ein Bewerbungs-Check

Auch am Sonntag (5.9.) ist die Jobmesse Dortmund für alle Interessierten von 10 bis 17 Uhr an der Wittekindstraße 99 geöffnet. Neben dem Austausch an den Ständen der Aussteller, wo Ausbildung-, Studien- und Praktikumsplätze sowie Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden, ist auch die „Insel der Weiterbildung“ ein spannender Anlaufpunkt.

Zahlreiche Unternehmen vom Dortmunder Weiterbildungsforum informieren dort über ihre verschiedenen Angebote.

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Darüber hinaus gibt es zahlreiche Workshops und Vorträge, einen kostenlosen Bewerbungs-Check sowie einen Bewerbungsfotoservice. Vor Ort gilt die 3G-Regel und die Maskenpflicht. Es ist keine Vorab-Anmeldung nötig.