Die Hochschuldichte in der Rhein-Ruhr-Region, hier ein Blick auf den Uni-Campus in Dortmund, ist ein Plus für hiesige Firmengründer. In der „Weltsparen“-Studie spielt dieser Faktor jedoch gar keine Rolle.

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Dortmund als bester Standort für Gründer? Das ist nicht seriös!

rnMeinung

Es gibt durchaus gute Gründe für Dortmund als interessanter Standort für Firmengründungen. Die Kriterien der „Weltsparen“-Studie taugen allerdings nicht, um das zu belegen, meint unser Autor.

Dortmund

, 01.09.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Natürlich freut es, wenn eine Studie zu dem Ergebnis kommt, dass Dortmund unter allen Städten in Deutschland der Top-Standort für Firmengründerinnen und -gründer sein soll. Natürlich muss man aber auch gucken, wer hinter so einer Studie steckt und wie das Ergebnis zustande kam.

„Weltsparen“ gilt als führende Plattform für Tages- und Festgelder und ist als solche Partner verschiedener Banken und Sparkassen. Das Unternehmen mag eventuell gute Spar-Produkte für Geldanleger bieten, für eine qualifizierte Beurteilung geeigneter Standorte für Firmengründungen taugt es nicht.

Auf Wachstum der Startups wurde nicht geschaut

Die gewählten Indikatoren wie die Anzahl der Google-Anfragen haben wenig mit der Attraktivität als Startup-Standort zu tun. Und Kriterien wie „das Bruttoinlandsprodukt nach Bundesland in 2020“ ergeben für sich genommen überhaupt keinen Sinn, da man so einfach die Wirtschaftsleistung beispielsweise des Bundeslandes NRW mit der von Dortmund gleichsetzt. Zudem wird das noch nicht einmal zur Einwohnerzahl in Beziehung gebracht.

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Es ist also eine nette Spielerei, die da präsentiert wird. Eine seröse Studie, die auf Wachstumszahlen von Startups oder auf Netzwerk- und Synergieeffekte an Standorten schaut, ist das nicht. Gleichwohl stimmt die Tendenz, denn der Deutsche Startup-Monitor 2020 hat die Region Rhein-Ruhr neben Berlin, München und Hamburg als Startup-Hotspot identifiziert.