Jahreszeit und Corona lassen Zahl der Arbeitslosen im Januar steigen

© Oliver Volmerich

Jahreszeit und Corona lassen Zahl der Arbeitslosen im Januar steigen

rnArbeitsmarktbericht

Wie wirken sich Corona-Pandemie und Lockdown auf den Arbeitsmarkt aus? Die Agentur für Arbeit in Dortmund hat dazu jetzt aktuelle Zahlen für den Januar 2021.

Dortmund

, 31.01.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Genau 38.273 Menschen waren im Januar 2021 in Dortmund arbeitslos gemeldet zählt - 4,7 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote in Dortmund stieg damit um 0,5 Prozentpunkte auf 12 Prozent. 2020 waren es 10,6 Prozent.

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Soweit die nackten Zahlen. Arbeitsagentur und Jobcenter liefern aber auch die Interpretation dazu - und sehen die Lage trotz der Steigerung eher gelassen. Die Arbeitslosigkeit sei saisonbedingt gestiegen, teilen sie mit. „Der zweite Lockdown hat im Januar nur geringe Spuren auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt hinterlassen“, heißt es in der Analyse.

Deutlich weniger in Kurzarbeit

Die Kurzarbeit sichere auch zum Jahresbeginn die Beschäftigung, heißt es zur Begründung. Im Januar wurde von 355 Betrieben und für 2874 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt - deutlich weniger als im Dezember 2020. Den Höchststand gab es im April 2020 mit knapp 38.000 Kurzarbeitenden. Besonders betroffen sind nach wie vor Gastgewerbe und Handel.

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Als Gründe für die steigenden Arbeitslosenzahlen sehen die Experten vor allem das Auslaufen von Verträgen, das Quartalsende und das Ende von durch die Agentur für Arbeit geförderten Maßnahmen.

Typisch für die Jahreszeit

„Trotz des Anstiegs zeigt sich der Dortmunder Arbeitsmarkt weiterhin sehr robust. Wir verzeichnen in diesem Monat deutlich mehr Zugänge aus Erwerbstätigkeit als Abgänge. Das ist saisontypisch, und nicht ungewöhnlich für die Wintermonate. Diese Entwicklung zeichnet sich jedes Jahr aufs Neue zum Jahresbeginn ab“, kommentiert Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, die aktuelle Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt.

Ganz ohne Folgen bleibt aber die Pandemie aber nicht. „Der Corona-Effekt ist nicht zu übersehen, der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5.000 arbeitslos gemeldete Menschen spricht eine deutliche Sprache“, erklärt Heike Bettermann.

Die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes sei durch die aktuell geltenden Eindämmungsmaßnahmen weiterhin stark eingeschränkt. Ihr Wunsch: „Es wäre wichtig, das die Frühjahrsbelebung 2021 ohne starke Beeinträchtigung durch die Pandemie stattfinden kann.“

Weiterhin viele Langzeitarbeitslose

Den größten Anteil haben weiterhin Langzeitarbeitslose, für die das Jobcenter zuständig ist. Aktuell waren 10.278 Menschen bei der Arbeitsagentur und 27.995 Menschen beim Jobcenter arbeitslos gemeldet.

Auch Dr. Regine Schmalhorst als Geschäftsführerin im Jobcenter Dortmund sieht die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in ihrem Zuständigkeitsbereich aber als „durchaus saisontypisch“.

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Insgesamt liege die Zahl der beim Jobcenter gemeldeten mit 987 arbeitslosen Menschen höher als im Dezember, allerdings hätten sich 1.025 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. „Insofern zeigt sich der Arbeitsmarkt hier stabil“, sagt Regine Schmalhorst.

Wegen der geringen Arbeitskraftnachfrage konnten im Vergleich zum Vorjahresmonat 941 Menschen weniger in Arbeit vermittelt werden. „Dennoch konnten 2.413 Menschen in der Zuständigkeit des Jobcenters im Januar ihre Arbeitslosigkeit beenden. In den Bereichen Lager, Logistik und Kurierdienste bestehen derzeit weiterhin gute Anstellungsperspektiven für unsere Kundinnen und Kunden“, erklärt Regine Schmalhorst. Hier macht sich dann wohl der coronabedingte Onlinekauf-Boom bemerkbar.

Die Jugendarbeitslosen-Quote ist im Vergleich zum Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent gestiegen. 649 neue Stellen wurden der Agentur für Arbeit gemeldet, 133 weniger als im Dezember. 2.795 offenen Stellen bedeuten einen neuen Tiefststand. Er liegt 50 Prozent unter dem Januar 2020. Hier ist der Corona-Effekt deutlich spürbar.

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