Das Mehrfamilienhaus, in dem der Mann wohnt, befindet sich an der Anton-Kayser-Straße im Stadtteil Hörde.

Das Mehrfamilienhaus, in dem der Mann wohnt, befindet sich an der Anton-Kayser-Straße im Stadtteil Hörde. © news4 Video-Line

Irrtümlicher Verdacht: Dortmunder wollte Haus gar nicht in die Luft sprengen

rnNeue Erkenntnisse

Die Polizei hatte am Dienstag einen Mann festgenommen, der im Verdacht stand, ein Mehrfamilienhaus in die Luft jagen zu wollen. Jetzt ist klar: Der Dortmunder hatte etwas ganz anderes im Sinn.

Dortmund

, 20.10.2022, 14:52 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zunächst hatte es so ausgesehen, dass die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Anton-Kayser-Straße im Stadtteil Hörde nur knapp einer Katastrophe entgangen sein könnten. Ein Bewohner wurde verdächtigt, das Gebäude in die Luft sprengen zu wollen. Der 20-Jährige wurde am Dienstag (18.10.) von der Polizei festgenommen.

Die Ermittlungen haben jedoch ergeben, dass der junge Mann nichts Böses im Sinn hatte. Das berichtete eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dortmund am Donnerstag (20.10.) auf Nachfrage unserer Redaktion. Der ehemals Beschuldigte sei seit Mittwoch (19.10.) wieder auf freiem Fuß.

Kein warmes Wasser

Der 20-Jährige habe schon seit Längerem ein Problem mit seiner Heizungsanlage gehabt, so die Sprecherin. Ihm habe kein warmes Wasser zur Verfügung gestanden. Darüber hätte er auch schon mit seinem Vermieter gesprochen.

Das Problem habe den Mann dazu veranlasst, die Funktionstüchtigkeit der Gastherme in seiner Wohnung überprüfen zu wollen.

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Nach einem Telefonat mit dem Vermieter sei dieser gemeinsam mit einem Fachmann zu der Wohnung gefahren, ergänzte die Sprecherin. Dort habe man einen Gasaustritt in der Wohnung des 20-Jährigen festgestellt. So seien die Geschehnisse, an dessen Ende die Festnahme des Bewohners stand, ins Rollen gekommen. Der 20-Jährige sei die ganze Zeit über dabei gewesen, sagte die Sprecherin.

Bewohner leidet unter psychischer Erkrankung

Doch wie ist überhaupt zu dem Verdachtsmoment gegen den Bewohner gekommen? Hintergrund sei eine psychische Erkrankung gewesen, unter der der junge Mann leidet, so die Sprecherin.

Er sei am Mittwoch von einem Sachverständigen begutachtet worden. Durch dessen Einschätzung und die Vernehmungen des ehemals Beschuldigten und seines Vermieters sei klargeworden, dass sich der 20-Jährige lediglich um seine Heizungsanlage gesorgt hatte.

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Bestand durch den Gasaustritt eine Gefahr für die Bewohner des Hauses? Den neuen Erkenntnissen zufolge habe es lediglich vor der Gastherme nach Gas gerochen - und nicht in der ganzen Wohnung des Mannes, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Ein Sachverständiger, der die Wohnung begutachtet hatte, habe berichtet: Eine Gefahr hätte durchaus bestanden, sofern das Gas weiterhin ausgetreten wäre und sich in der Wohnung verbreitet hätte. Dann hätte womöglich schon ein kleiner Funken ausgereicht, um eine Explosion auszulösen.