
© Nicole Giese
International erfolgreiche Choreografen haben ihre Wurzeln im Keuning-Haus
Flash Dance Week
Mit 13 tanzten sie erstmals im Dietrich-Keuning-Haus, als Profi für Künstler wie Robbie Williams. David Schmidt und Jay Jay wollen mit der Dance Week etwas von ihrem Erfolg zurückgeben.
Seit drei Jahren organisieren die beiden international erfolgreichen Tänzer und Choreografen in den Osterferien die Flash Dance Week im Dietrich-Keuning-Haus. Vom 23. bis 26. April warten jeden Tag 20 Choreografen und fünf Classes auf die Teilnehmer. Dass dieses Event zu einem, in der Szene sehr günstigen, Wochenpreis von 99 Euro angeboten werden kann, hat mit der Vergangenheit der beiden Organisatoren David Schmidt und Jay Jay zu tun.
Der eine stand mit Robbie Williams auf der Bühne, der andere tanzte im Vorprogramm von Beyonce, doch ihre ersten Tanzschritte machten die beiden im Dietrich-Keuning-Haus. „Ich war 13“, erinnert sich David Schmidt, „und habe hier die Gelegenheit bekommen zu trainieren“. Skaten, Breakdance - so fing es für ihn und seinen Kumpel Jay Jay an.
Tanzen ist ein Handwerk, für das man lange schuften muss
Die Jugendlichen organisierten ihre Tanz-Trainings größtenteils selbst. Es gab verschiedene Gruppen, später erste Auftritte und die Teilnahme an Castings. Über allem stand der Wunsch, Profitänzer und Choreograf zu werden. „Tanz ist ein Handwerk, für das man lange feilen und schuften muss“, sagt David Schmidt. Aber auch eine Leidenschaft.
Der große Durchbruch kam für ihn 2006 auf der Jugendmesse You in Berlin. David Schmidt stand für die deutsche Girlgroup No Angels auf der Bühne. Ein Steg für die Tänzer führte in den Zuschauerbereich, 11.000 Menschen. „Und als die angefangen haben zu schreien - das kann dir keine Bass-Box entgegenbringen“, sagt Schmidt.
In Richtung Trainer und Choreograf entwickelt
Gänsehautgefühle, ein prägender Moment. Menschen begeistern mit seiner Kunst, das sei das, was er wolle. Vor zwei Jahren betreute David Schmidt als Creative Director die Asian Indoor Olympics in Turkmenistan. Ein schwieriger Job. „Das war mein größter Erfolg als Choreograf“,sagt er.
Ganz ähnlich verlief die Karriere seines Kumpels Jay Jay. 2006 stand er für die Show-Vorgruppe von Beyonce in der Oberhausener Arena auf der Bühne. Es folgten Engagements für weitere namhafte Künstler, er tanzte für Puma, Nike und Adidas. Jay Jay entwickelte sich in Richtung Trainer und Choreograf weiter. „2017 ist einer meiner Schüler Weltmeister im Hiphop geworden.“
International bekannte Tänzer und Choreografen
Beim Unterrichten begeistere ihn vor allem, zu sehen, wie die Jugendlichen wachsen, wie sie selbstbewusster und glücklicher werden. 2015 begannen David Schmidt und Jay Jay mit der Konzeption der Flash Dance Week im Keuning-Haus, 2016 führten sie das Tanzevent erstmals durch. „Wir wollten etwas zurückgeben“, sagen die beiden über die Wurzeln ihres Erfolgs in der Nordstadt.
Dank ihres guten Netzwerkes kommen zur Flash-Dance-Week in den Osterferien international bekannte Tänzer und Choreografen wie die deutsche Dancehall Queen Anna Miller oder David Cottle aus Großbritannien. „Vergleichbare Events mit so einem Programm kosten anderswo 300 Euro und aufwärts“, sagt Schmidt. Im Dietrich-Keuning-Haus zahlen die Teilnehmer 99 Euro für die ganze Woche oder 35 Euro für einen Tagespass mit fünf Kursen - dank ihres guten Netzwerks. „Der professionelle Kreis ist relativ klein. Man kennt sich und trifft sich.“
Vergleichbare Events sind sonst deutlich teurer
Innerhalb von drei Jahren hat sich die Teilnehmerzahl von 60 auf über 100 gesteigert. Noch gibt es einige wenige Plätze. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer liegt zwischen 13 und 20 Jahren. Aber eine Altersbegrenzung besteht nicht. „Tanzen verbindet als Gemeinschaft“, sind David Schmidt und Jay Jay überzeugt. Dafür sind sie das beste Beispiel.
Kind des Ruhrgebiets, mit den Ruhr Nachrichten seit Schulzeiten verbunden. Neugierig auf Menschen und das, was sie begeistert und umtreibt. Mit einem (auch persönlichen) Interesse für Familien- und Kulturthemen.
