Wichtige Verkehrsachse wird umgebaut: Auto-Fahrspur muss für Radfahrer weichen

© Oliver Volmerich

Wichtige Verkehrsachse wird umgebaut: Auto-Fahrspur muss für Radfahrer weichen

rnVerkehrsplanung

Die Stadt Dortmund will ernst machen mit der angekündigten Verkehrswende: Auf einer wichtigen Verkehrsachse in der Innenstadt sollen Spuren umgewandelt werden.

Dortmund

, 31.05.2021, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich sollten schon die Bagger rollen. Für das erste Quartal 2021 ist im Jahresprogramm des Tiefbauamtes die Grundsanierung der Verkehrsachse im Norden des Bahnhofs angekündigt. Der Baustart verzögert sich allerdings - auf September dieses Jahres.

Dafür soll mit dem Umbau der Steinstraße der Anfang für ein größeres Verkehrsprojekt gemacht werden: Auf dem gesamten Straßenzug von der Jägerstraße über Heilige-Garten-Straße, Steinstraße und Grüne Straße bis zur Treibstraße sollen Radfahrer eine eigene Fahrspur bekommen.

Der Autoverkehr muss dann mit einer Fahrspur auskommen. Über diesen Vorschlag, der an diesem Dienstag (1.6.) im Verwaltungsvorstand beraten wird, soll am 24. Juni der Rat entscheiden.

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Einen ersten Vorstoß für durchgängige Radfahrstreifen auf dieser Strecke gab es von der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord schon 2016. Im September 2020 nahm der Beirat Nahmobilität den Ball bei den Beratungen über die Umgestaltung der Steinstraße auf. Hier soll nördlich des Hauptbahnhofs der Anfang mit der Neuaufteilung des Straßenraums zugunsten der Radfahrer gemacht werden.

„Der Beirat befürwortet die veränderte Querschnittsaufteilung im Bereich der Steinstraße zwischen Leopoldstraße und Kurfürstenstraße zugunsten des Radverkehrs mit Hilfe von Markierungen“, heißt es im Protokoll.

Außerdem empfiehlt der Beirat „für den weiteren Verlauf dieser Wegeachse bis zum Sunderweg im Westen und bis zur Gronaustraße im Osten, den Querschnitt in beide Richtungen entsprechend fortzuführen und diese Aufteilung zeitgleich mit dem Umbau der Steinstraße durch provisorische bauliche Maßnahmen und Markierungen umzusetzen.“

„Die Radfahrstreifen werden - wo möglich - als geschützte Radfahrstreifen mit Anfahrtsstreifen ausgeführt“, wünscht sich das Expertengremium.

„Gesicherter Radweg“ geplant

Wie das aussehen könnte, stellt die Verwaltung jetzt in einer Vorlage für die Politik dar. Demnach sollen die Radfahr-Spuren zwischen 2,25 Meter und 3 Meter breit angelegt werden - entweder als „gesicherte Radwege“ mit einer Abtrennung zur Autospur oder - etwa in Bereichen, in denen Parkbuchten für Autos erreichbar sein müssen - durch klare Markierungen. Parkplätze sollen durch die Umgestaltung nicht wegfallen, heißt es in der Vorlage.

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Die Politik wird nun um grundsätzliche Zustimmung zu dem Konzept und zur weiteren Planung gebeten. Dazu soll 2022 eine verkehrstechnische Untersuchung stattfinden.

Aktuell gehen die Verkehrsplaner davon aus, dass der Umbau an den Kreuzungen im Straßenverlauf zu mehr Staus für Autofahrer führen könnte. Man setzt aber darauf, dass bis zum Jahr 2030 der Autoverkehr auch durch Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs insgesamt zurückgeht.

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