
© Andreas Schröter
In Dortmund gibt es bald keinen Real-Markt mehr - wer übernimmt?
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Die Tage der Real-Märkte sind gezählt. Nach der Zerschlagung der SB-Warenhauskette geht es an den drei Standorten in Dortmund unterschiedlich weiter. Erste Rabattaktionen gibt es bereits.
Lange steht das Aus für die drei Real-Märkte im Indupark in Oespel, in Aplerbeck und in Eving fest. Nun rückt das Ende näher, im Herbst wird es keinen Real-Markt mehr in Dortmund geben.
Die Zukunft der drei Warenhaus-Standorte stellt sich dabei ganz unterschiedlich dar. Während aus dem Real-Markt im Indupark ein Kaufland wird, sind die Perspektiven für die Standorte in Aplerbeck und Eving noch unklar.
Die Real-Filiale an der Wulfshofstraße im Indupark wird Kaufland zum 18. Oktober übernehmen. Dies hat das Unternehmen bereits Ende Juni mitgeteilt. „Die Real-Mitarbeiter erhalten eine berufliche Perspektive“, hieß es damals.
Und wie Karsten Rupprecht von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Dortmund bestätigt, sind die Arbeitsplätze der gut 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst für ein Jahr sicher. „Dann muss man sehen, ob Kaufland die Beschäftigten-Struktur so beibehält“, sagt er.
Globus äußert sich nicht zu potenziellen Standorten
Für den Standort in Aplerbeck hält sich in Branchenkreisen seit Langem das Gerücht, dass die saarländische Warenhauskette Globus den Real-Markt übernehmen würde. Klarheit gibt es darüber für die rund 100 Beschäftigten allerdings nicht. Auf Nachfrage bei Globus erklärte eine Unternehmenssprecherin am Montag, 23.8., erneut, „dass sich die Verantwortlichen nach wie vor nicht zu potenziellen Standorten äußern können“.
Richtig düster sind die Aussichten in Eving. Für den dortigen Real Markt in der Neuen Mitte des Stadtteils gibt es bisher keinen Interessenten. Dafür steht aber fest, wann dort Schluss ist. Ende September wird das Warenhaus schließen. Bereits jetzt gibt es Preisnachlässe bis zu 50 Prozent. Ganz nach dem Motto „Alles muss raus!“.
Für Real-Markt in Eving wird weiter eine Nachfolge gesucht
„Man spürt als Real-Kunde dort die Traurigkeit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es ist auch nicht zu verstehen: Der Laden war immer voll. Und ob T-Shirts oder Tomaten, da bekommt man alles“, sagt der Evinger Andreas Pfeffer, der auch beobachtet, dass auch kleinere Geschäfte wie Ernstings Family das Gebäude verlassen oder verlassen wollen. „Am Ende bleibt eventuell nur die Postagentur - und die sucht gerüchteweise auch schon was Neues“, so Pfeffer.
Offiziell wird derzeit viel getan, um den ab Oktober drohenden Leerstand zu verhindern. Spruchreifes gebe es aber noch nicht, sagte die für Eving zuständige Wirtschaftsförderin Barbara Bahrenberg jüngst gegenüber unserer Redaktion. Man versuche, einen solchen Leerstand zu verhindern.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
