Image-Kampagne soll Dortmunder Einzelhandel mehr Kunden bescheren So funktioniert sie

Image-Kampagne „Ich bin Lütgenbommler“ geht in eine neue Runde
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Fehlende Kunden, immer mehr Leerstände, betrübte Einzelhändler und Dienstleister: In vielen Dortmunder Nebenzentren ist die aktuelle Lage alles andere als rosig. Die Corona-Nachwehen, der Angriffskrieg auf die Ukraine und die Konkurrenz durch den Online-Handel und die Geschäfte in der City machen den Kampf immer härter – mit unterschiedlichen Ausgängen.

In Dortmund-Lütgendortmund ist die Situation noch verzwickter. Denn der Stadtteil leidet unter der ungünstigen Lage zwischen Indupark in Kley und Ruhrpark in Bochum. Kunden steuern lieber die grüne Wiese an als die Lütgendortmunder Einkaufsstraßen, wo zu allem Überfluss auch noch eine große Kaufhaus-Ruine steht. Es ist unbestritten: Das Stadtbezirkszentrum hat als Handels- und Dienstleistungsstandort in den vergangenen Jahren erheblich an Attraktivität verloren.

Deshalb sind die Verantwortlichen froh, nach Ende der Corona-Pandemie wieder ihre Image-Kampagne „Ich bin ein Lütgenbömmler“ nach 2016 aufleben zu lassen. Um zu zeigen: Fachgeschäfte, Handwerker, Dienstleister und freie Berufe in „Lütgenbömmel“, wie der Ort liebevoll von den Einheimischen genannt wird, sorgen mehr als die Großflächen ringsherum für Qualität bei Einkauf und Versorgung.

Wie funktioniert diese Image-Kampagne? Was müssen Betriebe leisten, um als „Echter Lütgenbömmler“ das Qualitätssiegel zu erhalten? Die wichtigsten Fakten haben wir in „Fragen und Antworten“ zusammengefasst.

Was sind eigentlich „Echte Lütgenbömmler“?

Der „Echte Lütgenbömmler“ zeichnet sich dadurch aus, dass sein Herz nicht nur für Lütgendortmund schlägt, sondern er sich auch für den Stadtteil engagiert. Und genauso wichtig: Er ist auf seinem Fachgebiet nicht nur gut, sondern sehr gut. Und damit sollte er nicht hinter dem Berg halten, sondern mit dem Siegel seine Qualitäten sichtbar machen.

Wilhelm Mohrenstecher ist der Initiator der Image-Kampagne "Echter Lütgenbömmler".
Wilhelm Mohrenstecher ist der Initiator der Image-Kampagne. Es ist seine letzte offizielle Aktion für Lütgendortmund. © Beate Dönnewald (Archiv)

Welche Kriterien muss ein „Echter Lütgenbömmler“ erfüllen?

Es sind vier Kriterien, die erfüllt werden müssen, fehlt nur eins, wird das Siegel „Ich bin Lütgenbömmler“ nicht verliehen. Die Voraussetzungen sind: ein repräsentatives Erscheinungsbild, freundliche und aufmerksame Mitarbeitende, Zusammenarbeit mit mindestens einem Lütgenbömmeler Betrieb und Engagement für den Ortsteil.

Welchen Vorteil haben ausgezeichnete Betriebe im Vergleich zu solchen, die sich nicht an der Image-Kampagne beteiligen?

Die Verantwortlichen sehen in dem Siegel einen Wettbewerbsvorteil, mit dem bestehende Kunden gebunden und neue Kunden gewonnen werden. Die ausgezeichneten Betriebe werden gemeinsam beworben. Sie können das Logo für ihre Werbung und ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen.

Was muss ich als Unternehmen in Lütgendortmund machen, um das Siegel zu erhalten?

Der Weg ist einfach. Die Bewerber müssen eine Checkliste ausfüllen (hängt einem Flyer an, der im Umlauf ist) und an das Stadtbezirksmarketing Lütgendortmund, zu Händen Birgit Durrei, Limbecker Straße 31, 44388 Dortmund, schicken. Stichprobenartig werden die Angaben mit den Partnern aus der Wirtschaftsförderung geprüft.

Wie lange gilt die Zertifizierung?

Die Zertifizierung gilt für drei Jahre. Wegen der Corona-Pandemie konnte dieser Rhythmus nicht eingehalten werden. Nach den drei Jahren werden die Unternehmen angeschrieben und müssen für eine weitere Zertifizierung erneut die Checkliste ausfüllen. Die Teilnahme ist für alle Unternehmen in Lütgendortmund kostenfrei.

Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?

Birgit Durrei vom Stadtbezirksmarketing, Tel. 0231 50-28 900, Mesut Korkut von der Wirtschaftsförderung Dortmund, Tel. 0231 50 29 858 und den „Erfinder“ Wilhelm Mohrenstecher, Tel. 0231 62 23 92.

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