Zwei Blendgranaten explodieren. In Tarnfarben gekleidete Polizisten mit Maschinenpistolen sind zu sehen.
So schildert der Anwohner Mustafa Safa den Polizeigroßeinsatz, zu dem es in der Nacht zu Sonntag (29.1.) im Heidstrang in Scharnhorst kam.
Nachdem die zweite Granate gezündet wurde, griff der junge Vater zum Handy, begann zu filmen. Seine Aufnahmen zeigen einen Moment des Einsatzes.
„Es war wie im Film“, erzählt Mustafa Safa. „Mich hat überrascht, dass sogar der Himmel durch die Granaten aufleuchtete“.
Vor Ort bot die Polizei einiges an Einsatzkräften auf, wie der Zeuge am Montag darauf erzählt: sieben Wagen des Sondereinsatzkommandos (SEK) sowie Beamte der Kripo waren vor Ort. Hinzu kamen zwei Rettungswagen.
Deswegen rückte das SEK an
Der Grund für den Einsatz waren laut Polizeiangaben die Beschwerden von Nachbarn über einen Anwohner. Demnach habe der 34-Jährige im Hausflur randaliert. Als die Polizei eintraf, kehrte der Mann in seine Wohnung zurück.
Zwar konnten die Einsatzkräfte durch die verschlossene Tür einen Kontakt zu ihm aufnehmen. Aber es habe Hinweise darauf gegeben, dass der Dortmunder bewaffnet sei, so Polizeisprecherin Carina Peschel.
Deswegen rückte das SEK an. Der Mann wurde in dieser Nacht zunächst ins Polizeigewahrsam gebracht. Am Montagmorgen ging es für ihn in die LWL-Klinik, weil laut Polizeiangaben der Verdacht auf eine psychiatrische Erkrankung vorlag.
Kein Unbekannter in Nachbarschaft
Zuvor waren es knapp vier Stunden, in denen der Heidstrang abgeriegelt wurde. Und das habe auch viele Anwohner betroffen, so Mustafa: „Man konnte nicht in die Wohnung zurück.“
Der Mann sei kein Unbekannter in der Nachbarschaft gewesen: Erst Silvester habe der 34-Jährige manche Anwohner verärgert, als er Feuerwerkskörper auf dem Balkon zündete, so Mustafa.
Vor dem Einsatz habe er den Mann fluchen gehört: „Er hat zwei bis drei Stunden geschrien und war betrunken.“
Mustafa habe sexistische Beleidigungen gehört, offenbar in Richtung der Lebensgefährtin: „Es war wohl ein Beziehungsstreit.“
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