Hundek.... an der Jacke Grundschulkinder wollen nicht länger im Kot spielen

Hundek.... an der Jacke: Grundschüler wollen nicht länger im Kot spielen
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Eigentlich, erklärt die zehnjährige Mara, mag sie Hunde total. „Ich habe selbst einen Hund, so einen kleinen. Mit dem gehe ich auch immer spazieren.“ Und wenn sie das tut, nimmt Mara kleine schwarze Beutel für die Hundehäufchen mit. Doch das machen offenbar nicht alle Leute.

„Wir mögen alle Hunde, und ich hätte auch gern einen“, bestätigt Anita Soest. Sie ist Leiterin der Brüder-Grimm-Grundschule in Hombruch. Weil dort gerade umgebaut wird und der Schulhof nicht nutzbar ist, weichen die Kinder in den Pausen zum Spielen auf eine Wiese aus, die nur knapp zweihundert Meter entfernt ist. Von dort kommen sie dann regelmäßig mit schmutzigen Schuhen, Jacken oder Hosen zurück. Beschmiert mit Hundekot.

Hundehaufen auf der Wiese
Robin (10) stinkt es gewaltig: Auf der Wiese in Hombruch würden die Kinder der Brüder-Grimm-Grundschule gern in den Pausen spielen. Doch Hundehäufchen machen ihnen einen Strich durch die Rechnung. © Martina Niehaus

Neben der Hundewiese

Die Wiese liegt direkt neben einem eingezäunten Bereich, in dem Hunde frei laufen dürfen: der Hundewiese an der Kieferstraße. Doch der Bereich, in dem die Kinder spielen, ist keine Hundewiese, sondern eine ganz normale Grünanlage.

Frida, Robin und Avea erzählen, wie sie dort am liebsten spielen. „Also wir spielen fangen oder Fußball“, sagt Robin. Avea ergänzt: „Oder die Jungs stehen da oben auf dem Hügel, und dann versuchen die Mädchen den Hügel zu stürmen. Wenn das Wetter schön ist und das Gras trocken, kullern wir da auch runter.“

Kullern und stürmen, kicken und fangen ist allerdings nicht so einfach: Selbst beim Fototermin auf der Wiese sollte man die Augen auf den Boden gerichtet haben. Die Kinder zeigen an diesem Tag, wo sie Häufchen finden. „Hier, und hier. Und hier ist noch einer“, ruft ein Grundschüler triumphierend. Es fühlt sich fast an wie bei der Ostereiersuche. Mit dem Unterschied, dass Ostereier etwas Leckeres sind.

Kinder zeigen Schilder gegen Hundhaufen.
Bei den Schildchen hat das Stadtmarketing Dortmund mitgeholfen. © Martina Niehaus

„Das ist kein Hunde-Klo!“

Dann schreiten die Kinder zur Tat: Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Anita Soest und Claudia Maßberg befestigen sie laminierte Zettel an Bäumen und stellen Hinweisschilder auf. „Das Stadtmarketing hat uns unterstützt und für uns die Piktogramme gestaltet“, freut sich Anita Soest. Auf den Schildchen steht: „Hier spielen Schulkinder in den Pausen. Das ist kein Hunde-Klo!“

Bei den Zetteln an den Bäumen sind die Jungen und Mädchen richtig kreativ geworden, haben Bilder gemalt und sogar gereimt. Auf einem Bild steht: „Der Hund ist rund, und muss er mal, so hat er leider keine Wahl. Bitte machen Sie es weg, sonst landen wir im Dreck! Danke!“

Kind mit Schild
Bei der Beschilderung sind die Kinder richtig kreativ geworden - und haben sogar gereimt. © Martina Niehaus

Der Schulleiterin ist es wichtig, dass die Wünsche und Forderungen der Kinder höflich formuliert werden. „Vielleicht haben die Besitzer einfach nicht daran gedacht, die Häufchen zu entfernen. Wir möchten keinen Stress haben mit unserer Nachbarschaft. Die Leute haben ohnehin mit unserer Baustelle so einiges an Lärm zu ertragen.“

Trotzdem wünschen sich alle Kinder, dass die Hundehalterinnen und Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner demnächst beseitigen. Auch die Eltern der Grundschüler befürworten die Aktion – damit ihre Kinder nicht ständig mit verschmutzten Sachen nach Hause kommen.

Brüder-Grimm-Schule in Hombruch
Sie tun nichts - sie wollen nur spielen! Und zwar ohne ständig in Häufchen zu treten. © Martina Niehaus

Der erste Hundehalter, der an diesem Tag den Weg entlangläuft, wird von den Kindern begeistert gesichtet. „Da ist einer, mal schauen, wie er reagiert“, sagt Robin.

Es ist Sven Schütz, der mit seiner Hündin Milli den Freilaufbereich besucht. Der Anwohner findet die Aktion der Kinder toll. „Ich habe selbst immer eine Rolle Tütchen dabei“, sagt er und zeigt sie den Kindern. „Außerdem finde ich es auch wichtig, dass die Wiese nebenan sauber ist. Hier kommen Familien hin, und hier spielen immer viele Kinder. Da sollte jeder darauf achten, die Häufchen der Tiere wegzumachen.“

Die Kinder freuen sich über diesen Zuspruch – und dürfen anschließend Milli streicheln. Denn auch wenn sie keine Häufchen auf der Wiese mögen – Hunde mögen sie eben richtig gern.

Kinder mit Hund
Hündin Milli kann nichts dafür: Ihr Besitzer beseitigt die Häufchen ordnungsgemäß. Die Kinder hoffen, dass auch andere seinem Beispiel folgen. © Martina Niehaus

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