Schöner Wohnen für Bello & Co. Hundehäuser im Tierheim werden mehr als doppelt so teuer

Hundehäuser im Tierheim – lange geplant, jetzt erweitert und viel teurer
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Die Entscheidung war bereits Ende 2019 im Dortmunder Rat gefallen: Die Hunde im städtischen Tierschutzzentrum sollen es besser haben und neue Behausungen mit mehr Platz bekommen. Schon deshalb, weil die Tierschutzhundeverordnung von 2002 das so verlangt. Die bisherigen, 1993 errichteten Hundezwinger sind zu klein.

Seit dem Ratsbeschluss war aber nicht viel passiert; denn die damalige Bauplanung musste nachträglich erweitert werden, da sich die eingeplante Anzahl an Hundeplätzen als nicht ausreichend erwiesen hatte. „Die Anzahl von 62 Hundeplätzen ist unbedingt notwendig, damit das Tierschutzzentrum seinen satzungsgemäßen Auftrag erfüllen kann“, stellt die zuständige Dezernentin Birgit Zoerner fest.

Nun also soll es nach Mitteilung der Stadt in diesem Jahr losgehen mit dem Umbau der Hundezwinger, wenn der Rat im Februar für die erweiterten Pläne grünes Licht gibt.

Platz für 62 Hunde

Nach dem Umbau der 40 schmalen Hundezwinger sollen weiterhin 62 Hunde im Tierheim untergebracht werden können – dann allerdings mit deutlich mehr Platz. Die bisherigen Boxen haben eine Breite von 1,65 Metern, vorgeschrieben ist aber eine Mindestbreite von zwei Metern.

Deshalb werden zusätzlich zu den beiden bestehenden Hundehäusern zwei neue Häuser errichtet. Für jeden Hund sind im neu gestalteten Hundebereich 10 Quadratmeter Innenfläche sowie 8 Quadratmeter Freifläche vorgesehen.

In den derzeitigen Zwingern wird die Ansteckungsgefahr mit Hundekrankheiten wie Staupe, Parvovirose, Zwingerhusten und Übertragungen von Darm- sowie Hautparasiten und -bakterien begünstigt. Mit den neuen Hunderäumen erhofft man sich, Tierarzt- und Medikamentenkosten senken zu können.

Unterteilbare Räume

Dafür werden die bisherigen Gitterkonstruktionen abgelöst von einer Bauweise mit unterteilbaren Räumen. In den neu geplanten Hunderäumen können auch jene Hunde angemessen untergebracht werden, die sich aufgrund ihres Sozialverhaltens oder ihrer Gesundheit nicht für eine Gruppenhaltung eignen. Ebenso lassen sich auch Räume zusammenlegen, um die artgerechte Gruppenhaltung zu ermöglichen. Das ist vor allem für Hunde wichtig, die länger im Tierheim leben.

Auch wenn der Luxus einer Fußbodenheizung nur alten und kranken Hunden in der Quarantäne- und Seniorenstation vorbehalten ist – und das schon seit sieben Jahren –, wird der Umbau nicht billig. Durch die erweiterte Planung steigt das Gesamtvolumen der Investition um rund 2,3 Mio. Euro auf rund 3,1 Mio. Euro, teilt die Stadt mit.

Doch mit den Arbeiten geht zugleich eine energetische Verbesserung einher. Damit sei die Investition in die Hundehäuser nicht nur ein Beitrag zum Tierschutz, sondern auch zum Klimaschutz, so die Stadt.

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