
© Stephan Schütze
Dortmunder Theaterverein kann seit Corona nicht spielen, aber gibt nicht auf
Kultur
Nicht nur im Dortmunder Westen ist der Theaterverein Heiterkeit bekannt wie ein „bunter Hund“. Daher bedauern viele die Absagen dieses Jahr. Es gibt aber Hoffnung – für 2022.
Der Theaterverein Heiterkeit musste wie viele andere Vereine seine Veranstaltungen absagen. Auch im Dezember kann trotz der (noch) gelockerten Bedingungen kein Kinderstück aufgeführt werden.
Termine hätten früh feststehen müssen
„Wir hätten schon im Frühjahr die Termine mit der Schmiede festlegen müssen“, erklärt Andrea Gertler, die Vorsitzende des Theatervereins Heiterkeit. Dem Verein war dies aber aufgrund der damaligen Corona-Lage zu riskant. Im Fall einer Absage hätte man Miete zahlen müssen, ohne dass es Einnahmen gegeben hätte.
Das Problem ist, dass die Schmiede vom Theaterverein nicht nur für die drei Aufführungstage, sondern schon rund eine Woche vorher gemietet werden muss. „Am Wochenende vorher bauen wir immer die Bühne auf“, beschreibt Andrea Gertler. Deren Elemente werden teilweise erst vor Ort fertiggestellt. „Und unterhalb der Woche proben wir täglich.“
Donnerstags ist immer die Generalprobe. Ein Zusammenlegen der Aufführungstermine würde sich auch nicht lohnen, da zumindest auch am Samstag gespielt werden müsste, um genügend Aufführungen unterzubringen. Und die Probentage blieben trotzdem.
Fehlende Einnahmen
Derzeit hat der Verein keinerlei Einnahmen. Die Miete für die Unterbringung von Kostümen und Requisiten oder Versicherungen laufen aber trotzdem weiter. Daher denkt der Vorstand unter anderem über mögliche Sponsoren nach. „Wir würden uns freuen, wenn etwa lokale Firmen einen kleinen Theaterverein wie den unsrigen unterstützen würden“, so Andrea Gertler. Benötigt würde das Geld auch für Bühnenelemente und neue Headsets, da die alten mittlerweile etwas in die Jahre gekommen sind.
Etwas Sorgen hatte der Verein, dass ihm vor allem die jungen Schauspieler weglaufen könnten. Immerhin konnte man anderthalb Jahre nicht spielen, gibt Andrea Gertler zu Bedenken. Zum Glück sei das nicht so. „Junge Mädchen, die bisher bei den Kinderstücken mitgemacht haben, wollen in Zukunft bei den Erwachsenenstücken mitspielen.“
Ausfälle in der Alten Schmiede
„Durch die Ausfälle in der Pandemie haben wir einiges nachzuholen“, erklärt Volker Mazassek von der Alten Schmiede. Nur die Bezirksvertretung konnte die Schmiede nutzen.. Anfang des Jahres hatte mehrere Vereine wegen der Termine im Dezember angefragt. Daher wurde zuerst mit dem Theaterverein gesprochen und als dieser absagte, den anderen Vereinen eine Chance gegeben. Probleme gebe es aber nicht, betont Mazassek. „Das Verhältnis zum Theaterverein ist sehr gut“, versichert er.
Im Rahmen des Dachverbands Interessengemeinschaft Huckarder Vereine (IHV) beteiligt sich der Theaterverein immer gut mit seinen Terminen und unterstütze die Alte Schmiede generell sehr, sagt Mazassek. „Die Abstimmung läuft immer sehr gut.“ Auch Andrea Gertler lobt die Zusammenarbeit. „Vieles regeln wir schnell untereinander. Aber natürlich sind sie auch auf Einnahmen angewiesen“, äußert sie Verständnis für die anderweitige Vergabe der Termine.
Aufführungen werden geplant
Für das kommende Jahr plant der Verein wieder Aufführungen. „Auf einer großen Versammlung haben wir darüber diskutiert, ob wir im Mai wieder spielen wollen. Alle waren dafür“, freut sich Andrea Gertler. Der alte Preis von 9,50 Euro pro Karte soll beibehalten werden. „Durch die Pandemie sind viele gebeutelt, da wollten wir den Preis nicht anheben.“
Geplant sind der 20., 21. und 22. Mai. Die Alte Schmiede wurde bereits angemietet. „Wir freuen uns wie Bolle!“
Infos zu den geplanten Aufführungen gibt es unter theaterverein-heiterkeit.de
Seit über zehn Jahren als freier Journalist tätig und seit einigen Jahren auch für die Ruhr Nachrichten. Ich schreibe gerne über Menschen und ihre Geschichten.
