
Gerda Horitzy, hier bei einem früheren Fototermin, lebt gern in der Dortmunder Nordstadt, wenngleich sie immer auch einen kritischen Blick auf die Verhältnisse dort hat. © Michael Nickel (Archiv)
Nordstädterin prangert Knöllchen-Ärger an: „Was lange erlaubt war, soll jetzt falsch sein?“
Parken
Für die Bewohner in der Fritz-Reuter-Straße in der Nordstadt gab es ein böses Erwachen. Plötzlich dürfen sie nicht mehr so parken, wie seit Jahrzehnten gewohnt. Doch sie wehren sich.
Solange sich Nordstadtbewohnerin Gerda Horitzky erinnern kann – und das sind viele Jahrzehnte – wurde in der Fritz-Reuter-Straße immer halb auf dem Gehweg, halb auf der Fahrbahn geparkt. Deshalb konnten sie und ihre Nachbarn gar nicht glauben, was sie kürzlich hinter den Scheibenwischern ihrer Autos vorfanden.
Jeder hatte ein Knöllchen von 55 Euro – wegen unerlaubten Parkens auf dem Gehweg. Was schon anderorts in Dortmund wie in der Gartenstadt oder im Kreuzviertel für Ärger gesorgt hat, ist nun auch in der Nordstadt angekommen.
„Die Bürgersteige hier sind breit genug“
Doch Gerda Horitzy, die viele Jahre lang Mitglied des Dortmunder Stadtrates und der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord war, will das nicht einfach so hinnehmen. „Was seit 70 Jahren erlaubt war, soll jetzt falsch sein?“, fragt die 80-Jährige. „Die Bürgersteige sind hier breit genug für Fußgänger und Autofahrer.“
Zusammen mit Nachbarn werde sie einen Bürgerantrag stellen, kündigt sie an. „Wir möchten hier das Verkehrsschild 315.“ Dieses Schild erlaubt das Parken halb auf Gehwegen. Die Bezirksvertretung soll diesen Wunsch an die zuständige Stadtverwaltung weiterleiten.
„Das will der Bürger“, sagt Gerda Horitzky, „das bisherige Parken hat niemanden behindert. Bei dieser Verkehrslage geht das sehr gut.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
