
© Julien März
Aufregung um plötzlich strengere Falschparker-Kontrollen - „So ein Theater“
Parkproblem in Wambel
Großen Ärger gibt es derzeit in einer Dortmunder Wohnstraße. Denn das Ordnungsamt geht hier jetzt konsequenter gegen Falschparker vor – das sorgt bei einigen Anwohnern für Unverständnis.
Eine enge Straße, viele Autos und Kontrollen des Ordnungsamts. All das sorgt bei Anwohnern des Kirschbaumwegs in Dortmund-Wambel zurzeit für viel Aufregung. Denn das Ordnungsamt will nun konsequent gegen Autobesitzer vorgehen, die ihr Auto mit zwei Rädern auf dem Gehweg parken.
Nach wiederholten Anwohnerbeschwerden verteilte das Ordnungsamt vor einigen Wochen Hinweiskarten an Fahrzeuge im Kirschbaumweg, die unerlaubt auf dem Gehweg parkten.
Auf dem Zettel werden die Autobesitzer darauf hingewiesen, dass das Abstellen von Fahrzeugen an dieser Stelle gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung verstößt. Bereits einige Tage später wurden Verwarnungsgelder erhoben.
Anwohner zeigen kein Verständnis
Die Ankündigung des Ordnungsamts stößt bei vielen anderen Anwohnern auf Unverständnis. Seit Jahren habe sich demnach niemand an der Situation gestört. „Woanders wird genauso geparkt und hier machen die so ein Theater“, beschwert sich einer.

Diesen Zettel fanden viele Anwohner an ihre Scheibenwischer geklemmt. © Julien März
Das Parken von Fahrzeugen auf dem Gehweg ist grundsätzlich nicht erlaubt, es sei denn, es ist durch Beschilderung eindeutig angeordnet. Das sei im Kirschbaumweg in weiten Teilen aber nicht der Fall, erklärt Stadtsprecher Maximilian Löchter auf unsere Anfrage.
Im Kirschbaumweg ist das Parken nur für eine Seite der Fahrbahn zugelassen, denn die Fahrbahnbreite soll hier mindestens 3,05 Meter betragen. „Beim gegenüberliegenden Fahrbahnparken reicht die Restbreite leider nicht aus“, so Löchter.
Zu viele Autos bei wenig Platz
Es sei sogar schon, erzählt Anwohnerin Inge Schimmelpfennig, ein Autospiegel abgefahren worden. Feuerwehr oder Müllabfuhr würden kaum durch die enge Straße kommen.
Das Problem ist, dass schlichtweg nicht genug Platz zu Verfügung steht, „das sind einfach zu viele Autos“, meint eine weitere Anwohnerin. Markus Kosmalla habe schon in einer Querstraße parken müssen, erzählt er. Abends könne man kaum einen Parkplatz finden.
Anwohner wünschen sich eine schnelle Lösung
Für Inge Schimmelpfennig ist klar: Eine Lösung muss her. „Ich finde das nicht gut, dass wir hier vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Um eine Lösung zu finden, muss man miteinander reden“, so die Anwohnerin. Die Breite des Gehwegs sei für sie kein Argument, denn ein Kinderwagen oder Rollstuhl würde ohne Probleme an den Autos vorbeikommen.
Inge Schimmelpfennig schlägt vor, dass das Parken auf dem Gehweg erlaubt sein und eine weiße Linie zur Orientierung gezogen werden sollte. „Wenn nötig mache ich das auch selbst“, so Schimmelpfennig.
Doch die Chancen dafür stehen schlecht. „Solange rechtskonform geparkt wird, gibt es keinen Grund für weitere Maßnahmen“, so Stadtsprecher Maximilian Löchter. Eine Änderung oder Anpassung der aktuellen Regelung ist also nicht in Aussicht.
2002 in Bochum geboren, aufgewachsen in Dortmund, BVB-Fan. Seit dem Abitur 2020 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Immer auf der Suche nach guten Geschichten am Puls der Stadt.
