Notfälle wegen Hitze

Hitze in Dortmund: „Taktische Reserve“ steht bereit

Es ist heiß in Dortmund. Nicht allen Menschen bereiten hohe Temperaturen Freude, für viele sind sie ein Gesundheitsrisiko. Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhäuser bereiten sich vor.

Dortmund

, 19.07.2022 / Lesedauer: 3 min

Auch wenn die angekündigte Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad wohl ausbleibt, wird es in Dortmund heiß. Für Dienstag (19.7.) sind Höchsttemperaturen bis 38 Grad angekündigt worden. Der heißeste Tag des Jahres in der Stadt.

Besonders ältere Menschen, Schwangere oder Kleinkinder sind bei hohen Temperaturen gefährdet. Aber auch wohnungslose, vorerkrankte, unterernährte oder übergewichtige Menschen. Für sie bedeuten die heißen Tage etwa Herz-Kreislauf-Probleme oder Dehydrierung. Haben Feuerwehr, Rettungsdienst und die Krankenhäuser in Dortmund deshalb mehr zu tun?

Hitzebedingte Einsätze werden nicht erfasst

Da nicht genau nachgehalten werden kann, welche Einsätze des Rettungsdienstes in Dortmund mit der Hitze zusammenhängen, kann Feuerwehrsprecher Oliver Körner dazu keine genauen Angaben machen.

Allerdings sei es wahrscheinlich, dass die hitzebedingten Einsatzzahlen angestiegen sein dürften. Gründe dafür könnten wiederholende Hitzeperioden und das sich seit Jahren erhöhende Durchschnittsalter der Bevölkerung sein, so Körner.

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Das bestätigt auch ein Blick auf die länger andauernde Hitzewelle im Jahr 2020. Vom 5. bis 14. August kam es da zu Temperaturen weit über 30 Grad, in den Nächten kühlte es nur minimal ab. Damals habe es laut Körner besonders viele Einsätze gegeben.

Die Dortmunder Krankenhäuser können auch nicht genau sagen, ob an heißen Tagen mehr Menschen eingeliefert werden. „Hitzebedingte Erkrankungen“ würden in Statistiken nicht erfasst, heißt es aus dem Johannes-Hospital sowie den Kliniken Westfalen und Dortmund.

Laut Gudula Stroetzel vom Johannes-Hospital seien in den vergangenen Sommern aber nur „einige wenige“ Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislaufbeschwerden in die Notaufnahmen gekommen. Ein, zwei Hitzetage hätten keine größeren Auswirkungen.

„Taktische Reserve“ kann einspringen

Personell sei man in Dortmunds Krankenhäusern gut für heiße Tage vorbereitet. „Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass wir Hitzeperioden gut bewältigen können“, sagt Susanne Janecke vom Klinikum Westfalen dazu.

Marc Raschke, Sprecher des Klinikums Dortmund, sagt ebenfalls, dass Hitze sich personell nicht sonderlich auswirke. Aber er macht auch deutlich: „Wie sich das künftig ausgestalten wird, lässt sich angesichts der relativen Unvorhersehbarkeit des konkreten Verlaufs der Klimakrise nicht sagen.“

Meteorologen gehen nämlich davon aus, dass Hitzewellen in naher Zukunft wahrscheinlicher werden könnten. Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst merkte unserer Redaktion gegenüber an, dass ein typischer Sommer in Nordrhein-Westfalen über längere Zeit 40 Grad und mehr bieten werde, auch mit „Tropennächten über 20 Grad“.

Im Johannes-Hospital gibt es derweil zwar keinen „Hitze-Personalplan“, so Sprecherin Gudula Stroetzel, aber ein paar Maßnahmen, die die heißen Tage für Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten erträglicher machen sollen. „Gefüllte Eistruhen mit kalter Melone, Eis, kühlen Smoothies oder Eistee“ und Stations- und zum Teil Patientenzimmer würden über eine zentrale Klimaanlage gekühlt.

Die Feuerwehr in Dortmund hat zwar keine expliziten „Hitzepläne“, aber eine „Führungs- und Organisationsstruktur, die es ermöglicht, Überbelastungen durch wetterbedingte Einflüsse zu erkennen und entsprechend zu reagieren“, wie Feuerwehrsprecher Oliver Körner erklärt.

Das Personal sei multifunktional, Feuerwehrleute könnten etwa kurzfristig als „taktische Reserve“ einspringen, wenn der Rettungsdienst überlastet sei. Ausfallende Löschfahrzeuge würden dann durch die Freiwilligen Feuerwehren kompensiert werden. „Der Brandschutz bleibt weiterhin gewährleistet“, so Körner.

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