In den vergangenen Jahren sind in Dortmund bereits mehrere kleine Gewässer trocken gefallen. (Symbolbild)

In den vergangenen Jahren sind in Dortmund bereits mehrere kleine Gewässer trocken gefallen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa

Hitze und wenig Regen: Trocknen Dortmunds Gewässer bald aus?

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Die Zahl der heißen Tage pro Jahr ist deutlich gestiegen. Für manche kleine Gewässer in Dortmund ist das zu viel: sie fallen trocken. Das Umweltamt und zwei Verbände blicken auf die Lage.

Dortmund

, 18.07.2022, 04:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Dortmunder Stadtgebiet finden sich neben der großen Ruhr und der etwas kleineren Emscher auch zahlreiche noch deutlich kleinere Bäche und auch stehende Gewässer. Sie alle hängen in einem großen System zusammen. Droht im Zuge der Klimakrise im Sommer ein Austrocknen?

Besonders trockene Jahre 2018 und 2021

Aktuelle Informationen über die vielen kleinen Gewässer in der Stadt zu bekommen, ist nicht einfach. Das Dortmunder Umweltamt gibt auf Nachfrage an, dass es in den Jahren 2018 und 2021 vermehrt dazu gekommen ist, dass kleinere Gewässer zeitweise trocken lagen. Aber auch einzelne größere Gewässer wie die Schondelle im Rombergpark seien betroffen gewesen.

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„Die erkennbare Entwicklung der letzten Jahre (Anstieg der heißen Tage, Rückgang der Eistage, Zunahme von Starkniederschlägen) wird sich fortsetzen, davon gehen die meisten Experten und Expertinnen derzeit aus“, schreibt die Stadtverwaltung.

Unter anhaltenden Hitze- und Trockenperioden leiden generell alle Wasserflächen, die durch Regen oder Grundwasser gespeist werden, so die Stadtverwaltung. „Entsprechende nachteilige Auswirkungen auf Flora und Fauna sind die Folge.“

Emscher führt aktuell kein Niedrigwasser

Einen besonderen Blick auf die Emscher hat die Emschergenossenschaft. Sie meldet für den Stichtag 12.7. einen Pegel von 19 Zentimetern an der Adelenstraße und von 152 Zentimetern in Mengede. „Trotz des warmen und trockenen Mais führen beide Pegel zurzeit kein Niedrigwasser. Es könnte jedoch sein, dass am Ende des Sommers Niedrigwasserstände vorherrschen“, so die Emschergenossenschaft.

Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, dass nach mehreren heißen und regenlosen Tagen, die Oberläufe der Emscher-Nebenläufe trocken fallen, so die Emschergenossenschaft weiter. Dies sei auch 2018 und 2019 beobachtet worden.

„Generell sollte die Öffentlichkeit davon ausgehen, dass Niedrigwasser und Trockenheit zunehmen werden und sich die Gewässer dadurch verändern können“, so die Emschergenossenschaft weiter.

Ruhr wird durch Talsperren geschützt

Der wichtigste Fluss auf Dortmunder Stadtgebiet ist die Ruhr, die im Süden die Stadtgrenze markiert. Sie ist auch entscheidend für die Trinkwasserversorgung der Region. Viele der kleineren Gewässer in Dortmund münden in die Ruhr.

Dieser kleine Bach in Hombruch lag am 13. Juli trocken.

Dieser kleine Bach in Hombruch lag am 13. Juli trocken. © Wiebke Plöger

Die Gefahr eines Austrocknens der Ruhr besteht allerdings aktuell nicht, wie der Ruhrverband betont. Denn es gibt auch bei Trockenperioden ein besonderes Sicherheitsnetz, das die Ruhr am Fließen hält.

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Der Ruhrverband betreibt mehrere Talsperren. Deren Stauseen (zum Beispiel der Möhneseee und der Biggesee) dienen als Speicher. Sie nehmen in regenreichen Zeiten Wasser auf und geben es in regenarmen Zeiten wieder ab. So kann die Ruhr aufgefüllt werden, sollte die Zuflüsse aus anderen Gewässern nachlassen. Allerdings: Die Zuflüsse aus den Dortmunder Flüssen und Bächen seien für den Pegel der Ruhr nicht von besonders großer Bedeutung.

Dortmunder können mithelfen

Auch wer keine Talsperre betreibt, kann etwas tun, um den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken. „Durch Zisternen, Regentonnen, Regenwasserversickerung und/oder Rückhaltemulden im Garten können die Liegenschaftsbesitzer ihren Beitrag leisten und sogar eigene Abwassergebühren sparen. Die Stadtentwässerung unterstützt gern durch Beratung“, schreibt die Stadtverwaltung.

Auch die Emschergenossenschaft gibt an, Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern entgegenzunehmen, die trocken gefallene Bäche (nicht Stillgewässer) bemerken.

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